Meldung vom 10.11.2021 / KfW Entwicklungsbank

Start für grüne Anleihen in Lateinamerika

KfW Entwicklungsbank launched LAGreen beim UN-Klimagipfel in Glasgow

Logo LaGreen Latin American Green Bond Fund
LAGreen ist der erste grüne Anleihenfonds in Lateinamerika.

Die KfW hat einen neuen Fonds für umwelt- und klimafreundliche Investitionen in Lateinamerika aufgelegt und ihn bei der Klimakonferenz in Glasgow offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Finanzdienstleister Finance in Motion wird den Fonds, der der Erste seiner Art in Lateinamerika ist, verwalten.

Bei LAGreen handelt es sich um einen strukturierten Fonds, der Green Bonds in Zusammenarbeit mit lokalen Emittenten vorbereitet und sogenannte Ankerinvestitionen - Investitionen mit Signalwirkung - tätigt. Green Bonds sind festverzinsliche Anleihen, die von Akteuren in der Klimafinanzierung genutzt werden, wie zum Beispiel staatlichen und privaten Banken oder Projektentwicklern von Erneuerbaren-Energie-Projekten.

Die Anleihen sind bestimmten - umweltfreundlichen - Projekten zugeordnet und unterliegen verbindlichen und nachvollziehbaren Kriterien, die auch überwacht werden. Ziel des neuen Fonds ist es, privates Kapital für klimafreundliche Investitionen zu mobilisieren und dadurch einen Beitrag zur Erreichung der nationalen Klimaschutzbeiträge (Nationally Determined Contributions - NDCs) zu leisten. Ein erstes Investment in einen Green Bond einer Bank in Costa Rica wurde bereits getätigt. Dessen Anleiheerlöse werden zur Finanzierung eines grünen Immobilienentwicklungsprojektes mit einer nachhaltigen Nutzung von Industrie-, Büro- und Gewerbeflächen verwendet. Weitere Investitionen sollen in den nächsten Monaten erfolgen.

Verschiedene Risikotranchen machen Fonds attraktiv

Die KfW beteiligt sich im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie der EU treuhänderisch an LAGreen mit derzeit insgesamt 74 Mio. EUR. Dabei ist der Fonds in verschiedene Risikotranchen aufgeteilt, von denen die KfW für die Bundesregierung die risikoreicheren abdeckt. Diese Art Beteiligung vermindert das Risiko für private Investoren; dadurch wird der Fonds attraktiver für den Privatsektor. Geplant ist es, die öffentlichen Mittel durch private zu hebeln: Jeder Euro aus öffentlichen Mitteln soll demnach weitere Mittel aus dem Kapitalmarkt oder von anderen Entwicklungsbanken mobilisieren.

Der LAGreen Fonds wurde als rechtlich selbständige Einheit in Luxemburg gegründet. Das angestrebte Fondsvolumen liegt bei 500 Mio. EUR bis 2024. Der Fonds soll nicht nur klimafreundliche Projekte finanzieren, sondern den Markt für grüne Anleihen in Lateinamerika auch insgesamt beflügeln.

Große Finanzierungslücke in Lateinamerika

In Lateinamerika besteht derzeit noch eine große Finanzierungslücke bei Klimainvestitionen. Schätzungen zufolge fehlen mehr als 100 Mrd. US-Dollar pro Jahr. Diese Lücke lässt sich nur mit Hilfe von privatem Kapital schließen. Dafür sind grüne Anleihen ein wichtiges Instrument.

„Die Entwicklung der lateinamerikanischen Anleihemärkte beseitigt Wachstumshemmnisse der Wirtschaft entscheidend und trägt dazu bei, die umwelt- und klimapolitischen Herausforderungen zu meistern“, sagte Christiane Laibach, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe, zum Launch von LAGreen.

Die KfW ist einer der größten Emittenten von grünen Anleihen weltweit. Gleichzeitig entwickelt sie auch den Markt weiter: KfW-Vertreter sitzen zum Beispiel im Executive Committee der „Green Bond Principles“ der „International Capital Market Association“ und gestalten internationale Standards dafür aktiv mit. Die KfW betrachtet Green Bonds als unabdingbares Mittel, um die internationalen Klimaziele zu erreichen.

LAGreen – Latin America’s first dedicated green bond fund