IWRM Küstenschutzprogramm III - Zuschuss
Ziel des Vorhabens ist es, die Anpassungsfähigkeit der tunesischen Küstenlandschaft an den Klimawandel zu steigern. Durch Rehabilitierungs- und Erosionsschutzmaßnahmen entlang des Küstenabschnittes Kantaoui Sud soll ein Beitrag zum Schutz der tunesischen Küste vor den negativen Folgen des Klimawandels, insbesondere dem Anstieg des Meeresspiegels geleistet werden. Durch eine Kombination von modernen Infrastrukturmaßnahmen (Buhnen und Unterwasserwellenbrechern) und ökologischen Maßnahmen (Sandaufschüttung) wird der Strand wieder hergestellt und damit die natürliche Widerstandskraft der Küste erneuert. Küstennahe Böden und Ökosysteme werden vor Abtragung und Versalzung geschützt.
Unmittelbare Zielgruppe des Vorhabens sind die ca. 1700 Einwohner des Stadtteils Kantaoui der Stadt Sousse, deren Lebensraum durch die Rehabilitierung und die Festigung der Küste geschützt wird sowie die wirtschaftlichen Akteure und Beschäftigten in Tourismus und Fischerei, deren Arbeitsplätze und Lebensgrundlage stark vom nachhaltigen Schutz der Küste und von einem attraktiven Strand abhängen. Die indirekt vom Projekt profitierende Zielbevölkerung wird auf über 120.000 Menschen geschätzt, hierunter viele Touristen.
Umwelt- und Sozialverträglichkeit
Kantaoui ist eine touristisch genutzte Zone im Norden des bekannten Badeortes Sousse. Die Küste ist in diesem Bereich stark von Erosion betroffen. Das "Programme de Protection du Littoral Tunisien" soll einen Beitrag zum Erosionsschutz der Küste und zur Stabilisierung derselben bei Kantaoui Sud leisten. Die geplanten technischen Lösungen zum Erosionsschutz umfassen vier Unterwasserwellenbrecher, die Neuausrichtung und Verlängerung der bestehenden zwei Buhnen, die Sandauffüllung und die Rehabilitierung der bestehenden Pflasterböschungssicherung. Das Vorhaben hat auch eine wichtige Schutzfunktion zur Verhinderung von voranschreitenden und mit der Erosion einhergehenden negativen Umweltveränderungen, wie z.B. das Eindringen von Meerwasser in küstennahe Grundwasserleiter, der kontinuierliche Abtrag der Küste und von schützenden Sanddepots in Strand und Dünen sowie der Verlust von archäologisch bedeutsamen Bauten phönizischer, punischer und römischer Herkunft. Das Vorhaben wird unter Leitung der tunesischen Küstenschutzbehörde (Agence de Protection et d'Aménagement du Littoral, APAL) umgesetzt. Es wird entsprechend der Nachhaltigkeitsrichtlinie der KfW in die Umwelt- und Sozialverträglichkeits-Kategorie B eingeordnet (moderate Umwelt- und Sozialrisiken). Eine vertiefte Umwelt- und Sozialverträglichkeitsstudie für das Vorhaben wurde erstellt. Identifizierte potenzielle Risiken des Vorhabens umfassen die Bereiche Umwelt (Lärm, Emissionen, Beeinträchtigung der maritimen Fauna und Flora, Veränderung der hydrodynamischen und sedimentären Prozesse), Anrainer (temporäre Einbuße an Lebensqualität im unmittelbaren Umfeld der Baustellen, Gefahr von Verkehrsunfällen im Baustellenbereich, Beeinträchtigung durch Baustellenabfälle in fester und flüssiger Form) sowie Arbeitsbedingungen und -sicherheit. Diese Risiken sind auf die Dauer der Arbeiten beschränkt. Maßnahmen zum Management der Risiken und Auswirkungen wurden entwickelt und in entsprechenden Managementplänen festgehalten. Die Verantwortlichkeit der Umsetzung sowie für das Stakeholder Engagement und die Erstellung und Implementierung eines projektspezifischen Beschwerdemechanismus liegt beim Projektträger.
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