Tipp: Aktivieren Sie Javascript, damit Sie alle Funktionen unserer Website nutzen können.

Lebensbedingungen verbessern

Zugang zu Bildung, Gesundheit und Nahrungsmitteln

Karte vom Südsudan

Stand: 12/2022

Auch nach der Unabhängigkeit 2011 sind die Lebensbedingungen im Südsudan, dem jüngsten Staat der Welt, äußerst schwierig. Die Zivilbevölkerung ist in vielen Landesteilen von Gewalt bedroht, bei bewaffneten Auseinandersetzungen werden jedes Jahr tausende Menschen getötet. Auch in den vergleichsweise stabilen Regionen mangelt es an Gesundheitseinrichtungen und Schulen. Viele Menschen, besonders Frauen und Kinder sind unterernährt. Hinzu kommt, dass durch Naturkatastrophen wie Dürren und Überschwemmungen wiederholt Ernten verloren gehen und Land nicht mehr bewohnbar ist. Aufgrund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine blieben zuletzt Nahrungsmittellieferungen aus, was zu einer hohen Inflation im Südsudan geführt hat. Die KfW finanziert im Auftrag der Bundesregierung ein Programm, um die Bevölkerung mit grundlegenden Dienstleistungen wie Nahrung, Bildung, Gesundheit und Sanitäreinrichtungen besser zu versorgen. Besonders Frauen und Kinder werden unterstützt.

ProjekttitelDie Resilienz von städtischen Gemeinschaften im Südsudan stärken
AuftraggeberMinisterium für für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land/RegionSüdsudan
ProjektpartnerUNICEF, WFP

Ausgangslage

Der Südsudan gehört zu den ärmsten Staaten der Welt. Anfang 2022 waren rund 8,9 Mio. Menschen im Südsudan auf humanitäre Hilfe angewiesen. Nur etwa die Hälfte der Bevölkerung hat Zugang zu sauberem Trinkwasser. Der Mangel an Nahrungsmitteln, medizinischer Versorgung und an Wasser sowie Sanitäreinrichtungen lässt vor allem die Kinder besonders leiden. Geschätzt sind im Südsudan 1,3 Mio. Kinder unter fünf Jahren unterernährt. 99 von 1.000 Kindern sterben, bevor sie das fünfte Lebensjahr erreichen. Viele Kinder gehen nicht zur Schule, weil sie arbeiten, um zum Überleben der Familie beizutragen. Es wird geschätzt, dass etwa 2,8 Mio. Kinder im Grundschulalter keinen Unterricht besuchen. Ohnehin sind die Schulen in einem schlechten Zustand. Etwa die Hälfte von ihnen ist benutzbar, andere sind nur unzureichend ausgestattet. Zweidrittel der Lehrkräfte haben selbst keine Ausbildung. Die Qualität des Lehrmaterials ist sehr niedrig.

Für Mädchen und junge Frauen hat der Mangel an Bildung verheerende Konsequenzen – sie werden häufiger zwangsverheiratet, wenn sie nicht zur Schule gehen. Der Mangel an Bildung erschwert ihnen die Teilhabe an wirtschaftlichen Aktivitäten, so dass sie kein eigenes Einkommen erzielen können.

Waschen der Hände unter fließendem Wasser aus einem Brunnen
Sauberes Trinkwasser ist nur für jeden Zweiten im Südsudan zugänglich.

Projektansatz

Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) stellt die KfW 92 Mio. Euro bereit, um die lokalen Lebensbedingungen zu verbessern. Das multisektorale Programm wird gemeinsam mit zwei UN-Organisationen, nämlich dem Kinderhilfswerk UNICEF und dem Welternährungsprogramm WFP, umgesetzt. Das Vorhaben besteht bereits seit 2019, läuft mittlerweile in einer vierten Phase und wurde zunächst in den Städten Juba, Torit und Yambio durchgeführt und dann auf Aweil ausgeweitet.

Das Programm besteht aus drei Komponenten: Erstens werden Schulen gebaut und instandgesetzt sowie ihre sanitären Einrichtungen verbessert. Eine Schulspeisung trägt dazu bei, die Kinder ausreichend zu ernähren. Die Lehrkräfte werden ausgebildet und den Schülerinnen und Schülern eine psychosoziale Betreuung angeboten. In die Lehrinhalte werden auch Themen wie Ernährung und Gesundheit aufgenommen - die Kinder tragen ihr neues Wissen dann in die Familien.

In einer zweiten Komponente werden Frauen und Kindern Vitaminpräparate und Impfungen angeboten, um ihre Gesundheit zu stärken. Gesundheitseinrichtungen werden besser ausgestattet.

Drittens wird das Einkommen der Familien erhöht, indem sie in die Umsetzung von Infrastrukturmaßnahmen und die Produktion von Lebensmitteln einbezogen werden. Dazu gehören auch Cash-for-work-Aktivitäten.

Ziel ist es, die Resilienz der Bevölkerung zu stärken und vor allem Frauen und Kindern bessere Lebensbedingungen zu bieten. Das Vorhaben kombiniert kurzfristige mit langfristigen Maßnahmen. Ziel ist es, die Armut zurückzudrängen.

Wirkungen

Die Schülerinnen und Schüler erhalten über die Schulspeisungen eine warme Mahlzeit, können Klassenräume nutzen, die vor Sonne und Regen schützen und haben Zugang zu sauberem Trinkwasser und sicheren Schultoiletten. Die Ernährung und Gesundheit von Müttern und Kindern wird verbessert, Unterernährung verringert und Krankheiten über Impfungen vorgebeugt. Die Unterstützung des lokalen Agrarsektors erhöht das Einkommen der Familien und die Produktivität, so dass die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln steigt.

Die Resilienz der lokalen Gemeinden nimmt zu, so dass sie äußeren Schocks wie Naturkatastrophen gegenüber widerstandsfähiger sind.

Das Programm erreicht bis zu 550.000 Begünstigte.

Zu der Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leistet das Vorhaben einen Beitrag:

Kontakt

KfW Bankengruppe
Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank

Governance / Stabilisierung und Wasser Ostafrika

Projektdatenbank

Unsere Projektdatenbank enthält detaillierte Informationen zu allen Vorhaben, die seit Januar 2013 vertraglich vereinbart wurden.

Zur Suche in den Projektdetails

Unsere Partnerländer

Wir fördern Entwicklungsprogramme und damit Zukunftsperspektiven in Afrika, Asien, Lateinamerika und Südosteuropa.

Übersicht unserer Partnerländer

Publikationen

Hier finden Sie unsere Evaluierungsergebnisse, allgemeine Geschäftspublikationen sowie Fachpublikationen nach Themen und Reihen.

Unsere Publikationen