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Projektinformation: Somalia Resilienzstärkung

    Ernährungssicherung, Wasser, Gesundheit und Bildung

    Grundlagen für Resilienz

    Karte von Somalia mit Haupstadt Mogadischu und Boosaaso, sowie Nachbarländer

    Stand: 12/2022

    Somalia, eines der ärmsten und fragilsten Länder der Welt, wird fortlaufend von gewaltsamen Konflikten, Wirtschaftskrisen und Naturkatastrophen erschüttert. Die Kindersterblichkeit ist hoch, was in vielen Fällen auf Unterernährung zurückzuführen ist. Mehr als 2 Mio. Menschen in Somalia haben keine gesicherte Ernährung. Im Auftrag der Bundesregierung setzt sich die KfW für eine Stärkung der Resilienz in Somalia ein. Dazu gehört, zunächst die grundlegenden Bedürfnisse zu erfüllen und Stück für Stück nachhaltige Lebensgrundlagen zu schaffen. Funktionierende Strukturen sollen erhalten oder wieder errichtet werden. Das Vorhaben konzentriert sich kurzfristig auf Ernährung, Gesundheit, Hygiene und Grundbildung, langfristig auf Maßnahmen zur Sicherung des Lebensunterhalts. Dabei arbeitet die KfW mit UN-Organisationen zusammen.

    ProjekttitelJoint Action for Building Resilience in Somalia
    AuftraggeberMinisterium für für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
    Land/RegionSomalia
    ProjektpartnerRegierung von Somalia, Fachministerien

    Ausgangslage

    Mädchen trägt einen Wasserkanister, im Hintergrund mehrere Personen
    Sauberes Wasser ist eine der Grundvoraussetzungen, um fragile Lebensbedingungen in Somalia zu stabilisieren und zu verbessern.

    In Somalia gehört Armut zum Alltag. Viele Jahre des Bürgerkriegs haben ihre Spuren hinterlassen. Eines von sieben Kindern stirbt vor seinem fünften Geburtstag. Bis zu 2,1 Mio. Menschen sind von Ernährungsunsicherheit betroffen. Bei 850.000 Kindern besteht das Risiko einer akuten Unterernährung, wie eine Untersuchung der Food Security and Nutrition Analysis Unit 2020 ergab.

    Außerdem gehört die Einschulungsrate zu einer der niedrigsten der Welt. Aufgrund der Instabilität, anhaltender gewaltsamer Konflikte und fragiler staatlicher Strukturen besteht wenig Hoffnung, dass sich dies bald ändert. Doch Grundschulfähigkeiten wie Lesen und Schreiben sind wichtig, um zu verstehen, was zur Verbesserung der Ernährung und Resilienz getan werden kann. Um Unterernährung und mangelnde Bildung zu überwinden, müssen zunächst die Ursachen beseitigt werden. Investitionen in die Ernährungssicherung, in Bildung und die Existensicherung sind entscheidend für die Stärkung von Resilienz.

    Projektansatz

    Die vielfältige Verflechtung der Problemlagen macht deutlich, dass eine ganzheitliche Strategie zu ihrer Überwindung benötigt wird. Die KfW stellt im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) über 146 Mio. Euro für ein multisektorales Programm zur Verfügung, das gemeinsam vom Kinderhilfswerk UNICEF, dem Welternährungsprogramm WFP und der Food and Agriculture Organisation der UN FAO umgesetzt wird. Das Programm ist in drei Phasen unterteilt und wird aus Mitteln der „Übergangshilfe“ des BMZ finanziert.

    Die ersten beiden Phasen konzentrieren sich auf Gesundheit, Ernährung, Hygiene und Sanitärversorgung (WASH) sowie Grundbildung.

    In der dritten Phase liegt der Schwerpunkt stärker auf Maßnahmen zur Sicherung des Lebensunterhalts, damit Familien und Gemeinschaften resilienter werden. Sie sollen eigenständig ihren Unterhalt sichern können, Probleme bewältigen und gegen externe Schocks widerstandsfähiger werden.

    Diesen Ansatz hat die KfW gemeinsam mit den beteiligten UN-Organisationen in enger Abstimmung mit der somalischen Regierung entwickelt. Dabei sind die Aufgaben verteilt:

    • UNICEF übernimmt die Förderung der Ernährungssicherheit und WASH,
    • UNICEF und WFP kümmern sich um das Erkennen und Behandeln von Unterernährung sowie
    • um einen besseren Zugang zu kindgerechter Bildung im Vorschul- und Grundschulalter,
    • UNICEF unterstützt vor Ort Lehrkräfte und verbessert das Lernumfeld, während WFP Schulmahlzeiten bereitstellt,
    • die FAO zielt darauf ab, die landwirtschaftliche Produktion zu erhöhen und zu diversifizieren sowie neue Einkommensquellen zu schaffen.

    Dabei sind die Organisationen untereinander vernetzt und stehen in engem Kontakt, so dass die Familien von einem ganzen Bündel an Maßnahmen profitieren. Die KfW unterstützt die Durchführung der Programme, führt regelmäßig Fortschrittskontrollen durch und setzt sich für die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards ein.

    Wirkungen

    Alle Maßnahmen richten sich an besonders gefährdete Kinder und ihre Familien. Seit 2018 wurden mehr als 127.000 Kinder in 15 Distrikten der Regionen Gedo und Banadir mit einer Mehrfachimpfung grundimmunisiert. Mehr als 167.000 unterernährte Kinder zwischen sechs und 59 Monaten wurden behandelt. 171.000 Kinder und 115.000 schwangere oder stillende Frauen erhielten Ernährungshilfe, um Unterernährung abzuwenden. Seit 2018 erhielten mehr als 30.000 Kinder jeden Monat Schulspeisungen. In der dritten Phase des Programms, die sich auf die Region Gedo konzentriert, sollen jährlich über 145.000 Menschen erreicht werden.

    Der multisektorale und zwischen allen beteiligten Organisationen abgestimmte Ansatz zielt darauf ab, die Ursachen für die prekären Lebensbedingungen zu beseitigen und die Resilienz der Gemeinschaften zu stärken.

    Zu der Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leistet das Vorhaben einen Beitrag:

    Kontakt

    KfW Bankengruppe
    Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank

    Governance / Stabilisierung und Wasser Ostafrika

    Projektdatenbank

    Unsere Projektdatenbank enthält detaillierte Informationen zu allen Vorhaben, die seit Januar 2013 vertraglich vereinbart wurden.

    Unsere Partnerländer

    Wir fördern Entwicklungsprogramme und damit Zukunftsperspektiven in Afrika, Asien, Lateinamerika und Südosteuropa.

    Publikationen

    Hier finden Sie unsere Evaluierungsergebnisse, allgemeine Geschäftspublikationen sowie Fachpublikationen nach Themen und Reihen.