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Sambia
Fortschritte mit Guter Regierungsführung

Sambias boomende Wirtschaft hat sich aufgrund weltweit schwankender Rohstoffpreise und den Auswirkungen der COVID-19- Krise deutlich abgeschwächt. Hinzu kommt eine extrem hohe, immer weiter steigende Staatsverschuldung. Das Land steht deshalb seit längerem in Verhandlungen mit seinen Gläubigern und dem Internationalen Währungsfonds. Zugleich ist Sambia reich an Bodenschätzen und Wasser, an fruchtbarem Land und touristischen Attraktionen. Doch fast zwei Drittel der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze. Das rasante Bevölkerungswachstum – das höchste im südlichen Afrika – wird dazu führen, dass sich innerhalb der nächsten 20 Jahre seine Bevölkerung verdoppeln wird. Die demokratischen Wahlen im August 2021 mit einer hohen Wahlbeteiligung, insbesondere auch von Erstwählern, und der friedvolle Machtwechsel an die bisherige Opposition wecken Hoffnungen für die weiteren Entwicklungen in Sambia.
Um das öffentliche Dienstleistungsangebot zu verbessern, fördert Sambias Regierung seit einigen Jahren die Dezentralisierung seiner Verwaltung. Durch die Beteiligung der lokalen Bevölkerung an wichtigen Entscheidungen sollen bedarfsgerecht Straßen, Brücken, Märkte, Busbahnhöfe, Gesundheitseinrichtungen und Schulen gebaut – und damit das Leben der Menschen spürbar verbessert werden.
Damit Kommunen entsprechende Projekte eigenständig realisieren können, unterstützt die KfW sambische Distriktverwaltungen und ihre gewählten Vertretungen dabei, sich das nötige Know-how anzueignen. Sie werden u. a. darin geschult, Investitionsvorhaben in einem partizipativen Prozess zu planen, auszuschreiben und ihren Fortschritt zu überprüfen. Dabei geht es nicht nur darum, kommunale Infrastruktur und öffentliche Dienstleistungen für die Menschen bereitzustellen. Ziel ist auch, zusätzliche Einnahmen für die Stadtverwaltung zu erwirtschaften. Die politischen Rahmenbedingungen dafür sind bereits vorhanden: Die inzwischen neu geschaffenen, autonomen Selbstverwaltungseinheiten ermöglichen den Distrikten mehr administrativen und finanziellen Entscheidungsspielraum. Und dank einer Steuerreform erhalten die Kommunen nun auch einen größeren Anteil an den Vermögens- und Grundsteuern.
Flankierend dazu fördert die KfW auch die Sanierung und den Ausbau der ältesten Verwaltungsfachschule in Subsahara-Afrika. So ist schon ein moderner, lernfreundlicher Campus entstanden, an dem Verwaltungsfachkräfte umfassend aus- und fortgebildet werden.
Sambia leidet – grundsätzlich – nicht an Wassermangel. Im Land gibt es reiche Vorkommen an Oberflächen- und Grundwasser. Doch die Konkurrenz ums Wasser ist groß. Es fehlt an gutem Wassermanagement, um die unterschiedlichen Bedarfe von Landwirtschaft, Wirtschaft und einer stetig wachsenden Bevölkerung gerecht auszugleichen. Außerdem verschärft der Klimawandel den Druck auf die wertvolle Ressource Wasser.
Sambias Trinkwasser- und Sanitärversorgung ist unzureichend. Auf dem Land haben 42 % der Menschen keinen Zugang sauberem Trinkwasser. In den Städten sind es 13 % Weniger als die Hälfte der Bevölkerung kann sanitäre Anlagen nutzen. Verschmutztes Wasser führt immer wieder zu Magen-Darm-Infektionen und Cholera. Diese Erkrankungen tragen zu Mangelernährung bei und mindern die Entwicklungsmöglichkeiten der Kinder. Sie verringern zudem die Chancen vieler Familien, sich ein Einkommen zu erarbeiten.
Im (vor-)städtischen Raum, wo die Bevölkerung Sambias am stärksten wächst, finanziert die KfW Entwicklungsbank daher den Ausbau und die Erneuerung von Trink- und Abwassernetzen sowie den Bau neuer Kläranlagen. Zusätzlich berät sie Verantwortliche, wie der nachhaltige Betrieb gesichert werden kann. Auch in ländlichen Gebieten unterstützt die KfW eine bessere Wasser- und Sanitärversorgung. Dazu gehören der Bau von Brunnen, Schulungen zur technischen Wartung sowie Sensibilisierungskampagnen zu Hygienefragen. Außerdem wird die Bevölkerung dabei unterstützt, in den Gemeinden eigenverantwortlich einfache Sanitärhäuser zu bauen.
Projektinformation - Wasser (PDF, 148 KB, nicht barrierefrei)
Schlechte Ernährung, Erkrankungen der Mütter vor und während der Schwangerschaft und eine nicht kindgerechte Ernährung der Kleinkinder wirken sich verheerend auf die Entwicklung von Kindern aus: sie hören auf zu wachsen. In den vergangenen Jahrzehnten hat Sambia einen kontinuierlichen Rückgang des sogenannten „stunting“ bei Kindern unter fünf Jahren erreicht. Doch immer noch liegt die Rate bei 36 % (WHO, 2019).
Ein Programm der sambischen Regierung zur Ernährungssicherung hat daher zum Ziel, die Ernährung der Kinder in den ersten tausend Tagen zu verbessern. Diese Phase ist entscheidend, um „stunting“ und weitere chronische Folgen von Unterernährung bei Kindern zu verhindern. Zugleich sind die ersten tausend Tage wichtig für die allgemeine Entwicklung der Kinder, ganz besonders für die Entwicklung des Gehirns. Dazu werden die Mütter vor Ort in kleinen Gruppen zu gesunder Ernährung, Hygiene, Gesundheitsvorsorge, Kleingärtnerei sowie frühkindlicher Förderung geschult. Frauen und Kinder werden außerdem mit wichtigen Spurenelementen und Vitaminpräparaten versorgt.
Auch die Mechanisierung in aufstrebenden Landwirtschaften wird von der KfW mit Mitteln des BMZ gefördert. Hierzu wurde ein Unternehmen gegründet, das es kleinen landwirtschaftlichen Betrieben über ein Leasingmodell in Lokalwährung ermöglicht, in drei bis vier Jahren zum Beispiel einen Traktor oder andere verarbeitende Maschinen vollständig zu erwerben. In der Regel haben diese Kleinbetriebe sonst keinen Zugang zu Bankkrediten.
Projektinformation - Ernährungsicherung (PDF, 215 KB, nicht barrierefrei)
Weiterführende Informationen
- Erfahren Sie in unserem Transparenzportal mehr über die Wirkung unserer Arbeit in Sambia
- Erfahren Sie mehr über unsere abgeschlossenen Projekte in den Evaluierungsberichten zu Sambia
- Welche Schwerpunkte das BMZ in Sambia setzt, finden Sie direkt auf den Seiten des Ministeriums
- Auf den Seiten des Auswärtigen Amtes finden Sie ausführliche Landesinformationen zu Sambia
Kontakt vor Ort
KfW Office Lusaka
Direktor KfW-Büro: Stephan Neu
P/Bag RW37X Lusaka
6469 Kariba Road, Kalundu
Lusaka
Sambia
Telefon: +260 211 29 22-71
Fax: +260 129 24 07