Beige Hintergrund

Projektinformation: Sambia Ernährungssicherung

    Gesunde Ernährung für Mütter und Kinder

    Die ersten kritischen Tausend Tage überstehen

    Karte von Sambia

    Stand: 11/2022

    Obwohl Sambia zu den Ländern mit mittlerem Einkommen gehört, ist Hunger weit verbreitet. Das Land steht im Welthungerindex auf Platz 113 von 117 Rängen. Aufgrund von Mangel- und Unterernährung entwickeln sich viele Kinder nicht altersgemäß und bleiben im Größenwachstum zurück. Im Auftrag der Bundesregierung beteiligt sich die KfW an einem Ernährungsprogramm, das sich auf die kritischen ersten 1.000 Tage im Leben eines Kindes konzentriert. Zielgruppe sind vor allem Kinder unter zwei Jahren, Schwangere und stillende Mütter, aber auch andere Frauen im gebärfähigem Alter. Durch finanzielle Unterstützung, Aufklärung und Informationen soll sich das Leben der betroffenen Familien verbessern. Die Unterstützung zielt vor allem auf eine nachhaltigere Ernährung, höhere Hygienestandards und einen besseren Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen ab.

    ProjekttitelMultisektorales Ernährungssicherungsprogramm in Sambia
    AuftraggeberMinisterium für für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
    Land/RegionSambia
    ProjektpartnerNationale Ernährungskommission Sambia, UNICEF

    Ausgangslage

    Kinder hocken um eine große Schale mit Kakaobohnen
    Eine gesunde und ausreichende Ernährung ist Voraussetzung für die kindliche Entwicklung.

    Mehr als ein Drittel aller Kinder in Sambia unter zwei Jahren ist zu klein für ihr Alter und in ihrer Entwicklung gestört. Diese typischen Symptome weisen auf eine chronische Unterernährung hin, die die körperliche sowie geistige Entwicklung hemmt und zu lebenslangen Beeinträchtigungen führt.

    Häufige, wiederkehrende Dürreperioden und andere extreme Wetterereignisse, von denen das südliche Afrika im Zuge des Klimawandels betroffen ist, verschärfen das ohnehin knappe Nahrungsmittelangebot im Land. Vor allem der armen Bevölkerung gelingt es in solchen Zeiten nur schwer, genügend Lebensmittel zu besorgen. Die unsichere Ernährungslage in Sambia wird noch zusätzlich durch das starke Bevölkerungswachstum verstärkt: Eine sambische Frau bringt durchschnittlich fünf Kinder zur Welt.

    Darüber hinausbetrifft Mangelernährung nicht allein die körperliche und seelische Entwicklung von Kindern und den Gesundheitszustand von Erwachsenen. Sie hat mittel- und langfristig auch schwere Auswirkungen auf die gesamte Volkswirtschaft. Sind 30 bis 50 % einer Bevölkerung von chronischer Mangelernährung betroffen, reduziert sich die Wirtschaftsleistung eines Landes durch den Ausfall von Arbeitskräften, sinkende Produktivität und hohe Krankheitskosten geschätzt um bis zu 15 %.

    Projektansatz

    Damit Mangel- und Unterernährung im Land gestoppt werden können, müssen Lebensmittel für alle Menschen zugänglich und bezahlbar sein, sowie korrekt verwendet und verwertet werden. In Sambia ist keine dieser Grundbedingungen durchgängig gegeben.

    Daher unterstützt die KfW im Auftrag der Bundesregierung zusammen mit anderen Gebern die sambische Regierung dabei, die Ernährungssicherung zu verbessern. Das Vorhaben wird im Rahmen der Sonderinitiative „Eine Welt ohne Hunger“ finanziert. Es bettet sich ein in die weltweite Initiative Scaling Up Nutrition (SUN), der Sambia 2012 der beigetreten ist. Sie wird von 63 Staaten getragen und durch die Vereinten Nationen gefördert. Sambia setzt seither das „1.000 kritische Tage-Programm“ zur Ernährungssicherung um. Sambia strebt an, das Programm von bisher 36 auf 100 Distrikte auszuweiten mit dem Ziel, die Rate der unterernährten und in ihrer Entwicklung zurückgebliebenen Kinder um ein Viertel zu senken.

    Die SUN-Fördermaßnahmen umfassen eine ausgewogene Ernährung von schwangeren und stillenden Frauen sowie von Kleinkindern und heranwachsenden Kindern bis fünf Jahre. Mütter sollen zudem überzeugt werden, Kinder in den ersten sechs Monaten voll zu stillen. Auch Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung von Infektionskrankheiten sind eingeschlossen. Um die Selbstversorgung mit ausgewogener Nahrung zu unterstützen, gehören außerdem Projekte dazu, die die Anlage von Gemüsegärten und Kleintierhaltung sowie verbesserte Hygienepraktiken fördern. Das Programm wird durch eine Gemeinschaft mehrerer Geber, der EU, FCDO, Irish Aid, SIDA und Deutschland finanziert. Die sambische nationale Ernährungskommission koordiniert das Programm, UNICEF implementiert es.

    Wirkungen

    Mit Unterstützung der SUN-Initiative leistet das Vorhaben einen Beitrag zur Verbesserung der Ernährungssituation in Sambia. Davon profitieren Frauen im reproduktiven Alter, schwangere und stillende Frauen sowie Säuglinge und Kleinkinder als auch die Bevölkerung der Zieldistrikte insgesamt. Durch die Reduzierung zukünftiger Krankheitskosten und eine erhöhte gesamtwirtschaftliche Produktivität durch die Vermeidung von Krankheitsfällen entstehen postive Wirkungen auf individueller, gesellschaftlicher und gesamtwirtschaftlicher Ebene. Damit wird auch das Armutsrisiko der Menschen gemindert.

    Das Vorhaben fördert zudem die Gleichberechtigung der Geschlechter, denn besonders Mütter profitieren von einer durch ausgewogene Ernährung reduzierten Krankheitslast, da sie in der Regel die Pflege kranker Kinder übernehmen.

    Zu der Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leistet das Vorhaben einen Beitrag:

    Kontakt

    KfW Bankengruppe
    Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank

    Gesundheit, Bildung und Soziale Sicherung
    Südliches Afrika

    KfW Office Lusaka

    Projektdatenbank

    Unsere Projektdatenbank enthält detaillierte Informationen zu allen Vorhaben, die seit Januar 2013 vertraglich vereinbart wurden.

    Unsere Partnerländer

    Wir fördern Entwicklungsprogramme und damit Zukunftsperspektiven in Afrika, Asien, Lateinamerika und Südosteuropa.

    Publikationen

    Hier finden Sie unsere Evaluierungsergebnisse, allgemeine Geschäftspublikationen sowie Fachpublikationen nach Themen und Reihen.