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Projektinformation: Ruanda Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung

    Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen

    Exportieren und diversifizieren ist der Schlüssel

    Karte von Ruanda

    Stand: 12/2022

    Ruandas Wirtschaft hat eine unausgeglichene Handelsbilanz. Es wird viel importiert - sowohl für Investitionen wie für den Konsum - und wenig exportiert. Aufgrund seiner geografischen Lage ist das Land stark von Importen abhängig. Der Importanteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrug 2020 35,3 %, der Exportanteil lag dem-gegenüber nur bei 19 %. Ruanda exportiert vor allem traditionelle Agraprodukte wie Kaffee und Tee und verfügt über nur wenige Bodenschätze wie Coltan, Zinnerz, Wolfram und Gold. Durch die Eröffnung neuer Minen wird ihnen eine Schlüsselrolle für die Exportwirtschaft zugeschrieben. Doch das allein reicht nicht aus für eine stabile Wirtschaft. Es wird eine Diversifizierung der Exporte angestrebt, um unabhängiger von Preisschwankungen zu werden. Kleine und mittlere exportorientierte Unternehmen (KMU) nehmen dabei eine Schlüsselrolle ein. Die KfW unterstützt sie im Auftrag der Bundesregierung durch attraktive Förder- und Kreditangebote.

    ProjekttitelFörderung wachstums- und exportorientierter kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU)
    AuftraggeberMinisterium für für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
    Land/RegionRuanda
    ProjektpartnerDevelopment Bank of Rwanda (BRD)

    Ausgangslage

    Eine Berglandschaft in Ruanda
    Tee und Kaffee sind bisher die wichtigsten Exportgüter Ruandas.

    Der geringe Exportanteil am BIP hat mehrere Ursachen. Neben hohen Transportkosten stellen insbesondere eine geringe Kenntnis des Exportgeschäfts und eine unzureichender Zugang der Unternehmen zu adäquaten Finanzierungsinstrumenten ein Entwicklungshindernis dar.

    So konzentrieren sich die ruandischen Banken fast ausschließlich auf große Unternehmenskunden. Kleine und mittlere Unternehmen sind von Finanzdienstleistungen hingegen weitgehend ausgeschlossen.

    Das liegt daran, dass die Banken in Krediten für KMU ein höheres Risiko sehen, denn viele der Kleinunternehmen existieren noch nicht lange, ihre Kreditwürdigkeit ist daher noch nicht erwiesen. Daher bieten die Finanzdienstleister ihnen entweder keine Kredite oder nur solche zu Konditionen an, die für die Unternehmen wirtschaftlich nicht akzeptabel sind, weil die Zinsen zu hoch sind und eine erhebliche Absicherung gefordert wird.

    Dementsprechend ist die Implementierung eines nachhaltigen Refinanzierungsmechanismus ein wichtiger Schritt zur Förderung der KMU und damit auch zur Diversifizierung und Erhöhung der Exportleistung.

    Projektansatz

    Das Projekt "Förderung wachstums- und exportorientierter kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU)" (Export Growth Facility, EGF) der KfW zielt auf ein besseres Angebot an bedarfsgerechten Finanzdienstleistungen für wachstums- und exportorientierte KMU in Ruanda.

    Der Projektpartner Development Bank of Rwanda (BRD) vergibt aus Refinanzierungsmitteln, die die KfW im Auftrag der Bundesregierung bereitstellt, Darlehen an ausgewählte Partnerfinanzinstitutionen. Diese verwenden sie, um wachstums- und exportorientierten KMU Kredite zu gewähren.

    Das Vorhaben strebt an, die Zielgruppe aktiv durch geeignete Maßnahmen zu erweitern und zu stärken, um eine erfolgreiche Bewerbung eines Kredits bei den durchleitenden Banken garantieren zu können. Banken stufen KMU-Risiken generell als hoch ein. Da die Zielgruppe häufig nicht über genügend Sicherheiten verfügt, bereitet die ruandische Regierung mit Unterstützung der KfW derzeit den Aufbau eines Kreditgarantiefonds vor. Dieser soll als Mechanismus zur Reduktion der Kreditrisiken dienen. Eine solche Absicherung würde die Bereitschaft der Banken erhöhen, Kredite an exportierende KMU zu vergeben.

    Die KfW versucht aktiv und auf vielen Ebenen, die Umsetzung des Vorhabens zu beschleunigen. An der herausfordernden wirtschaftlichen Struktur Ruandas und der niedrigen Zahl an Exporteuren wird sich jedoch kurzfristig nicht viel ändern. Dies kann nur durch einen langen, von der ruandischen Regierung unterstützten Transformationsprozess geschehen

    Das Projekt wurde 2020 und vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie und seinen positiven Auswirkungen auf exportierende KMUs erneut aufgestockt.

    Wirkungen

    Inzwischen haben fünf ruandische Banken die von der KfW geförderte Fazilität bei der BRDin Anspruch genommen. Diese fünf Banken bilden gemeinsam mehr als 60 Prozent des Kreditmarkts in Ruanda ab und erwirtschaften auch etwa 60 Prozent der Gewinne des Bankenmarkts. Damit ist die Fazilität nun sehr stark im Markt verankert.

    Mit Hilfe von Beratung durch die deutsche Entwicklungszusammenarbeit werden weitere Unternehmen in die Lage versetzt, eigenständig die notwendigen Unterlagen für einen Kredit bei den Partnerbanken aufzubereiten.

    Die BRD hat sich das nötige Wissen angeeignet, um eigenständig das Monitoring und Risikomanagement sowie die Prüfung von Umwelt- und Sozialstandards bei der Kreditvergabe umzusetzen.

    Das Projekt leistet einen Beitrag zur Diversifizierung des Finanzsektors in Ruanda. Dieser stellt ein wichtiges Element zur Gewährleistung der wirtschaftlichen Stabilität und Entwicklung des Landes dar. Die kleinen und mittleren Unternehmen können durch die Kreditfinanzierung ihre Aktivitäten ausweiten oder trotz der Auswirkungen der Pandemie weiterführen. Dies sichert und schafft Arbeitsplätze.

    Zu der Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leistet das Vorhaben einen Beitrag:

    Kontakt

    KfW Bankengruppe
    Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank

    Landwirtschaft, Wasser, und Biodiversität Westafrika

    KfW Office Kigali
    11, Avenue de Kiyovu Kigali

    Projektdatenbank

    Unsere Projektdatenbank enthält detaillierte Informationen zu allen Vorhaben, die seit Januar 2013 vertraglich vereinbart wurden.

    Unsere Partnerländer

    Wir fördern Entwicklungsprogramme und damit Zukunftsperspektiven in Afrika, Asien, Lateinamerika und Südosteuropa.

    Publikationen

    Hier finden Sie unsere Evaluierungsergebnisse, allgemeine Geschäftspublikationen sowie Fachpublikationen nach Themen und Reihen.