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Felder bewässern, Ernten steigern

Landkarte von Niger

Stand: 09/2022

Fast alle Menschen in Niger leben von der Landwirtschaft, obwohl nur ein Achtel der Landesfläche überhaupt dafür nutzbar ist. Doch die Erträge gehen zurück. Viele Böden sind stark degradiert. Auch stark schwankende Niederschlagsmengen, zunehmende Extremwetterereignisse wie Dürren oder Überschwemmungen und der hohe Schädlings- und Krankheitsdruck auf den Feldern wirken sich negativ auf die Produktivität in der Landwirtschaft aus. Die Nahrungsmittelsicherheit der schnell wachsenden nigrischen Bevölkerung ist nicht immer gewährleistet. Im Rahmen eines deutsch-nigrischen Schwerpunktprogramms fördert die KfW eine klimaangepasste, ressourcenschonende und produktive Landwirtschaft. Damit trägt sie zu einer verbesserten Ernährungssicherheit und zur langfristigen Schaffung von Arbeitsplätzen bei.

ProjekttitelLändliche Entwicklung und produktive Landwirtschaft
AuftraggeberBundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land/RegionNiger
ProjektpartnerDirection Générale du Génie Rural (DGGR) des Landwirtschaftsministeriums)

Ausgangslage

Der Klimawandel verstärkt klimatische Schwankungen, die unregelmäßig eintretende oder ganz ausbleibende Regenfälle zur Folge haben. So hat es in den vergangenen Jahren im Niger aufgrund unzureichender Niederschläge in der Sahel-Region häufig gravierende Ernteausfälle gegeben.

Im Jahr 2011 führten sie sogar dazu, dass über 1,6 Mio. Menschen von Nahrungsmittelhilfen abhängig wurden. Das Getreidedefizit betrug fast 700.000 Tonnen. Zudem fehlten 10,2 Mio. Tonnen Trockenfutter (Stroh) für die Viehzucht. In diesem Zusammenhang kommt der Bewässerungslandwirtschaft eine immer größer werdende Bedeutung zu

Schätzungen gehen davon aus, dass knapp 13 Mio. ha Ackerland bewässert werden können. Dieses Potenzial wird derzeit allerdings nur unzureichend genutzt – nur etwa 185.000 Hektar Ackerfläche werden aktuell bewässert. Der Großteil des Oberflächenwassers fließt aufgrund unzureichender Rückhaltemaßnahmen ab. Zwar könnte auch Untergrundwasser für die Kleinbewässerungslandwirtschaft genutzt werden. Allerdings ist die Produktion auf den bewässerten Flächen auf einem technisch niedrigen Stand.

Bewässerungsparzellen in der Region Agadez
Mit Hilfe der Kleinbewässerungslandwirtschaft Ernährungssicherheit und Arbeitsplätze schaffen.

Projektansatz

Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) fördert die KfW im Rahmen des deutsch-nigrischen Schwerpunktprogramms die Kleinbewässerungslandwirtschaft in den Regionen Agadez, Tahoua und Tillabéri. Sie finanziert etwa den Bau von Sohlschwellen, Brunnen und Pumpen für die Kleinbewässerung. Hinzukommen Investitionen in die Infrastruktur, die nötig ist, um landwirtschaftliche Erzeugnisse zu verarbeiten, zu lagern und zu vermarkten – etwa Lagerhäuser, aber auch Zugangspisten zu Märkten. Darüber hinaus werden Maßnahmen zum besseren Wasser- und Bodenmanagement finanziert wie der Bau von Steindämmen oder das Anlegen von Schutzbepflanzung. Zielgruppe ist die mehrheitlich arme, in der Landwirtschaft tätige Bevölkerung.

Auch wenn die ausgewählten Einzelvorhaben wegen der Kosten oder auch der Komplexität der Aufgabe nicht in Eigenleistung realisiert werden können, werden sie nach ihrer Fertigstellung weitgehend eigenständig von den Nutzerinnen und Nutzern betrieben und unterhalten. Um die Infrastruktur zu betreiben und instandzuhalten, werden die Bäuerinnen und Bauern darin aus- und fortgebildet

Im Rahmen eines partizipativen Antragsverfahrens reichen Nutzergruppen oder Gebietskörperschaften Anträge zur Finanzierung von Einzelvorhaben ein. Regionale Auswahlkomitees entscheiden anschließend über die Förderwürdigkeit der Einzelvorhaben. Dabei berücksichtigen sie verschiedene technische, soziale, wirtschaftliche und ökologische Kriterien.

Der Investitionsbedarf in der nigrischen Kleinbewässerungslandwirtschaft ist hoch. Das unterstreicht die große Zahl an Anträgen, die zur Finanzierung eingereicht wurden. Von 772 als förderwürdig eingestufen Anträgen konnten fast 200 in der ersten Phase des Vorhabens finanziert werden, ein Großteil der restlichen Einzelvorhaben soll in der zweiten Phase umgesetzt werden.

Wirkungen

Durch die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen soll sichergestellt werden, dass auch künftige Generationen in den begünstigen Regionen von der Landwirtschaft leben können. Bisherige Erfolge sind sichtbar. In den Projektregionen profitieren mindestens 5.000 Menschen direkt von der verbesserten Bewässerungsinfrastruktur. Insgesamt erreicht das Vorhaben mit den fast 200 Einzelvorhaben mehr als 50.000 Personen.

Das Vorhaben trägt dazu bei, dass mehr Nahrungsmittel produziert werden und damit auch das Einkommen der kleinbäuerlichen Betriebe steigt. Dies wird erreicht, indem die Anbaufläche ausgeweitet wird, der Ertrag aus der Landwirtschaft wächst und Absatzmärkte besser zugänglich sind, etwa durch die neu gebauten Pisten

Außerdem leistet das Vorhaben auch einen Beitrag zum Erhalt und zur Schaffung von Arbeitsplätzen. Die langfristigen Beschäftigungsperspektiven haben stabilisierende Effekte in den sicherheitskritischen Gebieten der Projektregionen.

Zu der Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leistet das Vorhaben einen Beitrag:

Kontakt

KfW Bankengruppe
Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank

Landwirtschaft, Wasser und Biodiversität Westafrika

KfW Office Niamey

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Unsere Projektdatenbank enthält detaillierte Informationen zu allen Vorhaben, die seit Januar 2013 vertraglich vereinbart wurden.

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