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Projektinformation: Namibia Biodiversität

    Nationalparks wirksam schützen

    Nationalparks wirksam schützen

    Landkarte Namibia mit der Hauptstadt Windhuk

    Stand: 11/2022

    Elefanten, Nashörner, Gnus, Löwen – die bekanntesten Wildtiere Afrikas finden sich in Namibia, ebenso wie eine riesige Zahl weniger spektakulärer, aber dennoch sehr seltener Arten. Um diese reiche biologische Vielfalt zu erhalten und von der Nutzung dieser natürlichen Ressourcen zu profitieren, hat die namibische Regierung den Umweltschutz und die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung ganz oben auf ihre nationale Agenda gesetzt. Zahlreiche Nationalparks schützen die Artenvielfalt. Die KfW Entwicklungsbank unterstützt dieses Ziel im Auftrag der Bundesregierung durch die Finanzierung eines integrierten Schutzgebietsmanagementprogramms in den Nationalparks Namibias.

    ProjekttitelNamibia National Parks Programme (NamParks)
    AuftraggeberMinisterium für für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
    Land/RegionNamibia
    ProjektpartnerMinisterium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (MEFT)

    Ausgangslage

    Ein Nilpferd im Wasser
    Das Nilpferd ist zum Symbol für die NamParks geworden und ziert auch ihr Logo.

    Für Namibia hat der Tourismus einen hohen Stellenwert. Denn es fehlt an anderen Einkommensquellen vor allem für die Bevölkerung auf dem Land, die häufig unter Armut leidet. Die namibische Regierung sieht daher den Ausbau und die Aufwertung des Tourismus als wirtschaftliche und soziale Chance.

    Eine Attraktion sind die zwölf Nationalparks des Landes mit ihren knapp 140.000 Quadratmetern Fläche, mehr als die Fläche Deutschlands. Viele Parks waren jedoch zu Beginn des Programms nicht effizient verwaltet und nicht genügend ausgestattet, um ihr volles Potential - sowohl für den Artenschutz als auch für den Tourismus - auszubauen. Darüber hinaus stellen Wilderei und Konflikte zwischen Mensch und Tier eine weitere Belastung für die Umwelt und die Gemeinden dar. Elefanten zerstören regelmäßig Maisfelder, Raubtiere reißen Nutzvieh auf Farmen. Dadurch kann die Toleranz der Gemeinden gegenüber Wildtieren sinken. Diese Risiken müssen schnell und nachhaltig bekämpft werden, um den Reichtum der Nationalparks zu erhalten.

    Die COVID-19 Pandemie hat zu einem starken Rückgang des Tourismus geführt, womit eine wichtige Einnahmequelle Namibias versiegt ist. Naturschutzaktivitäten, wie beispielsweise die Durchführung von Patrouillen gegen Wilderei, konnten nicht mehr finanziert werden.

    Projektansatz

    In der fünften Phase des Programms, das bereits seit 2006 läuft, unterstützt die KfW die Nationalparks Bwabwata, Mudumu, Nkasa Rupara, Khaudum und den Tsau/Khaeb Nationalpark (früher als „Sperrgebiet“ bezeichnet) sowie alle fünf Wüsten-Schutzgebiete, die sich über 1.500 Kilometer an der Küste Namibias langziehen.

    Mit dem innovativen Ansatz des "Integrierten Parkmanagements" will das Programm einerseits die biologische Vielfalt erhalten und andererseits die Armut bekämpfen und Arbeitsplätze schaffen. Kommunale Hegegebietsgemeinden werden in die Planung, Entwicklung und Verwaltung der Parks und Schutzgebiete einbezogen. Die Anwohnerinnen und Anwohner erhalten Anreize, die natürlichen Ressourcen nachhaltig zu bewirtschaften. Eine enge Zusammenarbeit des Parkpersonals mit den benachbarten Dörfern ist von entscheidender Bedeutung, vor allem wegen der vielen kleinen, nicht eingezäunten Parks und der weit verbreiteten Präsenz von Wildtieren: Elefanten, Leoparden und Löwen streifen regelmäßig außerhalb der Parkgrenzen, in Dörfern und kommunalen Hegegebieten umher. Dies gefährdet die Menschen und Nutztiere in den Dörfern. Eine effektive Parkverwaltung mindert die Gefahr von Konflikten.

    Im Rahmen des NamParks-Programms unterstützt die KfW das Umweltministerium Namibias finanziell bei der Entwicklung umfassender Pläne zur Management- und Tourismusentwicklung sowie mit dem Bau von Infrastruktur für den Fremdenverkehr und das Personal der Parks.

    So finanzierte die KfW die Einrichtung von acht Parkmanagement-Stationen in den nordöstlichen Parks. Diese Stationen dienen auch als Modell für kosteneffiziente und umweltverträgliche Bauten. Die Entwicklung der Nationalparks im Nordosten wurde im Rahmen des regionalen, grenzüberschreitenden Schutzprogramms Kavango-Zambezi Transfrontier Conservation Area (KAZA-TFCA) durchgeführt, das die KfW ebenfalls unterstützt. Eine nächste Phase des NamParks-Programms umfasst die Entwicklung der Nationalparks entlang der namibischen Küste, wo ebenfalls die Infrastruktur verbessert und Parkmanagement-Pläne umgesetzt werden. Weitere Mittel wurden bereitgestellt, um die Auswirkungen der Pandemie zu mindern.

    Wirkungen

    In über 15 Jahren, in denen das Programm bisher läuft, wurden zahlreiche Verbesserungen für das Personal, aber auch für die Wildtiere, geschaffen. Unter anderem wurden 47 neue Unterkünfte für das Personal in drei Parks errichtet. Beispielsweise wurden im Bwabwata Nationalpark der Zugang zum Park, eine Touristeninformation, mehrere Wohnhäuser und ein Sportplatz gebaut. In allen Unterkünften stehen Strom und Wasser für die Besucher zur Verfügung. Das alte Postamt von Lüderitz wurde renoviert und dient jetzt als Besucherzentrum sowie als Büro für die Verwaltung der Parks.

    In der Region Khaudum wurden sieben Wasserlöcher rehabilitiert, damit die Wildtiere dort wieder ihren Durst löschen können. Diese größere Zahl an Wasserstellen minimiert Konflikte zwischen Elefanten und Gemeinden in den Anrainergebieten. Außerdem wurden Besucherplattformen installiert, um die Tiere beobachten zu können. Grenzüberschreitende Korridore erleichtern die Wanderungen etwa von Elefanten und Giraffen.

    Ein Elefanten-Management-Plan für die kommenden zehn Jahre unterstützt das namibische Umweltministerium dabei, den Bestand an Elefanten zu regeln und sie zu schützen.

    Doch die Erfolge gehen über das hinaus, was sich in Zahlen beschreiben lässt. Die Menschen in den Dörfern in der Nachbarschaft der Parks sind inzwischen zu Verbündeten geworden, wenn es um den Erhalt der wertvollen Naturressourcen ihres Landes geht. Auch die wachsende Zahl der Elefanten wird jetzt mit Stolz beobachtet, obwohl die dadurch zunehmenden Konflikte zwischen Menschen und Wildtieren weiterhin eingeschränkt werden müssen.

    Das Programm trägt dazu bei, einen großen Teil der reichen biologischen Vielfalt des Landes zu erhalten und die Migrationsrouten für Wildtiere, insbesondere im Nordosten, zu erhalten. Außerdem bildet es die Grundlage für eine nachhaltige wirtschaftliche Nutzung der Parks und schafft eine beträchtliche Anzahl von Arbeitsplätzen in den Dörfern der Nachbarschaft. Es wurden Anreize für die lokale Bevölkerung geschaffen, Wildtiere und natürliche Ressourcen in ihrer Umgebung zu schützen. Bis heute haben mehr als 30.000 Menschen von den Tourismuseinnahmen der von der KfW geförderten Parks und Schutzgebiete profitiert. Mit der Unterstützung durch die zusätzlichen COVID-19 Mittel kann der laufende Betrieb der Nationalparks während der Pandemie sichergestellt werden, bis wieder genügend Einnahmen aus dem Tourismus erzielt werden.

    Zu der Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leistet das Vorhaben einen Beitrag:

    Kontakt

    KfW Bankengruppe
    Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank

    Governance und Naturressourcen
    /

    Außenbüro Namibia / Windhuk

    Projektdatenbank

    Unsere Projektdatenbank enthält detaillierte Informationen zu allen Vorhaben, die seit Januar 2013 vertraglich vereinbart wurden.

    Unsere Partnerländer

    Wir fördern Entwicklungsprogramme und damit Zukunftsperspektiven in Afrika, Asien, Lateinamerika und Südosteuropa.

    Publikationen

    Hier finden Sie unsere Evaluierungsergebnisse, allgemeine Geschäftspublikationen sowie Fachpublikationen nach Themen und Reihen.