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Mehr Schulen für Ghana

Infrastruktur in den Distrikten fördern

Landkarte von Ghana mit der Hauptstadt Accra

Stand: 11/2022

Mehr Schulen durch bessere Regierungsführung in den Distrikten - so lässt sich der Ansatz des leistungsbasierten Distriktentwicklungsfonds zusammenfassen. Alle 261 Städte und Distrikte Ghanas werden jährlich hinsichtlich der Leistungsfähigkeit ihrer Verwaltung und der Erbringung öffentlicher Dienstleistungen bewertet. Distrikte, die gut abschneiden, erhalten aus dem nationalen District Assemblies Common Fund (DACF) zusätzliche Mittel für Investitionen in wichtige Infrastrukturprojekte wie zum Beispiel Schulen, Gesundheitseinrichtungen oder Wasserversorgung. Die KfW finanziert im Auftrag der Bundesregierung den Fonds gemeinsam mit der Schweiz und der ghanaischen Regierung.

ProjekttitelLeistungsbasierter Distriktentwicklungsfonds (DACF-RFG)
AuftraggeberMinisterium für für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land/RegionGhana
ProjektpartnerMinistry for Local Government, Decentralization and Rural Development (MLGDRD) und Office of the District Assemblies Common Fund (ODACF)

Ausgangslage

Der Prozess der Dezentralisierung in Ghana schreitet voran. Städte und Distrikte erhalten stetig mehr Verantwortung, auch für die Entwicklung auf lokaler Ebene. Ziel ist es, dass die Bürgerinnen und Bürger der insgesamt 261 Städte und Distrikte (Metropolitan, Municipal und District Assemblies) in den 16 Regionen Ghanas stärker an lokalen Entscheidungen beteiligt sind.

Bisher scheitert die Umsetzung wichtiger Entwicklungsprojekte oft an den begrenzten finanziellen Mitteln, die den Distrikten zur Umsetzung ihrer lokalen Prioritäten zur Verfügung stehen. Die Eigeneinnahmen insbesondere der ländlichen Distrikte sind sehr gering und die Transfers von der zentralen Ebene reichen nicht aus. Die Kapazitäten, eigene Einnahmen zu generieren, sind meist begrenzt.

Die ghanaische Verfassung sichert allerdings über den District Assemblies Common Fund (DACF) den Distrikten mindestens fünf Prozent der nationalen Eigeneinnahmen zu. Diese Gelder werden benötigt für Investitionen etwa in Schulen, Gesundheitseinrichtungen, ländliche Straßen, Trinkwasser- und Stromversorgung oder auch in die Abwasser- und Abfallentsorgung.

Zwei Jungs tragen gemeinsam einen Eimer, im Hintergrund der Ekoso Presby Kindergarten
Mit den Mitteln des DACF wurde auch der Ekoso Presby Kindergarten gebaut.

Projektansatz

Die KfW finanziert im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gemeinsam mit der ghanaischen Regierung und der Schweizer Kooperation leistungsbasierte Transfers des DACF an die Distrikte.

Der DACF hat den Auftrag, Gelder von der nationalen Ebene an alle 260 Gebietskörperschaften Ghanas zu verteilen, wobei die Bevölkerung, das Armutsniveau und die Höhe der Eigeneinnahmen berücksichtigt werden. Der DACF verfügt außerdem über ein Budget für Transfers, die den Distrikten entsprechend ihrer eigenen Anstrengungen und Leistungen zugeteilt werden. Distrikte, die in der jährlichen Leistungsmessung gut abschneiden, bekommen auf diesem Weg zusätzliche Mittel für prioritäre Entwicklungsprojekte, die der Bevölkerung direkt zu Gute kommen. Bei der Bewertung der Distrikte wird berücksichtigt, ob sie die Vorschriften für die ordnungsgemäße Verwaltung und die Prinzipien der Guten Regierungsführung einhalten. Dies beinhaltet etwa, ob sie jährliche Haushaltspläne veröffentlichen und die Bürgerschaft in ihre Investitionsentscheidungen einbeziehen, oder wie lange es dauert, bis notwendige Genehmigungen ausgestellt werden. Je besser die Distrikte abschneiden, desto mehr Mittel erhalten sie. So haben die Distrikte einen klaren Anreiz, ihre Leistungen zu verbessern.

Alle Distrikte erhalten außerdem Mittel für Fort- und Weiterbildung und die Stärkung der lokalen Kapazitäten. Trainingsmaßnahmen setzen in Bereichen an, die in der Leistungsmessung schlecht abschnitten. Die Bevölkerung in den Distrikten profitiert einerseits durch bessere öffentliche Diensteistungen und eine gestärkte lokale Verwaltung, andererseits durch die Realisierung wichtiger Infrastrukturprojekte vor Ort.

Wirkungen

Deutschland hat seit 2009 insgesamt 127 Mio. Euro zu den leistungsbasierten Transfers beigetragen. Damit konnte der DACF (und dessen Vorgänger DDF) mehr als 6.000 soziale Infrastrukturprojekte im ganzen Land realisieren, darunter Schulen, Gesundheitseinrichtungen, Wasser- und Sanitärversorgung oder Straßen. Zudem wurden fast 9.000 Angestellte der Distriktverwaltungen aus- und fortgebildet.

Schulen stehen ganz oben auf der Agenda der Distrikte: rund 40 % der Investitionen sind in den Bildungssektor geflossen. Wie wichtig dies ist, zeigt sich etwa an der Junior High School der Nkroful Community in Sekondi-Takoradi. Etwa 60 Schulkinder wurden hier in einem fensterlosen Raum in einem Mehrzweckgebäude unterrichtet, Sanitäranlagen gab es nicht. Mit Mitteln aus dem Dezentralisierungsvorhaben konnte die Schule zwei neue Klassenräume und ein Lehrerzimmer, in dem auch die Verwaltung untergebracht ist, errichten. Außerdem gibt es angemessene Sanitäranlagen. Das ist besonders wichtig für Schülerinnen, die ansonsten während ihrer Menstruation nicht zur Schule gehen würden. So besuchen jetzt mehr Mädchen den Unterricht durchgehend als bisher. „Wir sind glücklich und stolz, dass wir jedes Jahr Unterstützung für Infrastrukturvorhaben bekommen. Die jährliche Prüfung unserer Kapazitäten bietet uns und allen anderen Distrikten Anreize, uns zum Wohle unserer Bevölkerung ständig zu verbessern“, sagt Anthony R. Cudjoe, Bürgermeister von Sekondi-Takoradi. „Das Projekt hat uns nicht nur Geld gebracht. Es hat uns auch geholfen, ein neues Dienstleistungsverständnis zu entwickeln."

Der Bedarf, die lokale Infrastruktur in Ghana zu verbessern, ist weiterhin hoch. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit unterstützt deshalb auch zukünftig die Dezentralisierung Ghanas.

Zu der Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leistet das Vorhaben einen Beitrag:

Kontakt

KfW Bankengruppe
Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank

Governance, Biodiversität, Gesundheit – Zentralafrika

KfW Office Accra

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