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Bewahrung der Biodiversität

Verbessertes Management von Schutzgebieten und Förderung der umliegenden Anrainer

Landkarte Mongolei

Stand: 05/2021

Die vielfältigen Ökoregionen der Mongolei bieten Lebensräume für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten. Gefahren für die Artenvielfalt ergeben sich u. a. aus ansteigenden Nutztierbeständen und der damit verbundenen Überweidung, dem Bergbau, dem unkontrollierten Holzeinschlag und dem Klimawandel, von dem die Mongolei stark betroffen ist. Auch wenn die formalen gesetzlichen Voraussetzungen für das Schutzgebietsmanagement durch nationale Gesetzgebung und die Ratifizierung internationaler Übereinkommen gegeben sind, leidet das mongolische Schutzgebietssystem unter einer starken Unterfinanzierung. Hier setzt das Engagement der KfW mit den Phasen I-III des Programms zur “Biodiversität und Anpassung an den Klimawandel in der Mongolei“ an.

ProjekttitelBiodiversität und Anpassung an den Klimawandel (Phase I-III)
AuftraggeberBundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land/RegionMongolei
ProjektpartnerMinistry of Environment and
Tourism

Ausgangslage

Die Mongolei verfügt über eine große naturräumliche Vielfalt mit diversen Ökosystemen und reicher Biodiversität. Bei ausgeprägt kontinentalen bis borealen Klimabedingungen verfügt das Land über unterschiedliche Ökoregionen – von Waldregionen (Taiga) im Norden über Steppen und Graslandökosysteme bis hin zu Halbwüsten und Wüsten im Süden bzw. Südwesten des Landes. Aufgrund dieser naturräumlichen Vielfalt und der geringen Bevölkerungsdichte ist die Mongolei ein Refugium für Tier- und Pflanzenarten in der Region Zentral- und Ostasien. Darunter befinden sich zahlreiche bedrohte Arten. Allerdings wirkt sich der Klimawandel zusammen mit der mangelnden Nachhaltigkeit von Landnutzungsformen in Kombination mit unzureichendem Schutz bedeutsamer Ökosysteme negativ auf die Biodiversität des Landes aus. Verbreitungsgebiete etlicher Arten haben sich bereits nach Norden bzw. in höhergelegene Gebirgszonen verschoben. Zugleich beeinträchtigen diese Faktoren die Lebensgrundlage der ländlichen Bevölkerung, die seit Jahrhunderten von Naturressourcen lebt.

In den letzten Jahren wurden die Voraussetzungen für den Schutz der mongolischen Biodiversität durch umweltpolitische Reformen allerdings erheblich verbessert.

Mit der geplanten Ausweisung von fast 30 % der Landesfläche als Schutzgebiete (insgesamt 465.000 km²) beweist die Mongolei ihr Engagement für den Naturschutz und die Umsetzung der UN-Konvention zur Bewahrung der biologischen Vielfalt. Dabei sind die Schutzaufgaben bei einer zu schützenden Fläche von ca. 16,6 ha pro Einwohner immens (vgl. Deutschland: 0,016 ha pro Einwohner). Die Zuwendungen aus dem nationalen Budget stellen i.d.R. die einzige Einnahmequelle der Schutzgebiete dar, welche allerdings zu über 90 % für die Gehälter ihrer Mitarbeiter verwendet werden. Insofern besteht erheblicher Investitionsbedarf in Bezug auf verbesserte Managementplanung und Schutzgebietsinfrastruktur, um somit letztlich die Naturschutzziele des Landes zu erreichen.

Projektansatz

Im Auftrag der Bundesregierung unterstützt die KfW mit einem Zuschuss von 39 Mio. Euro (Phase I-III) ein verbessertes Schutzgebietsmanagement in der Mongolei unter Berücksichtigung des Klimawandels und bei gleichzeitiger Stabilisierung bzw. Verbesserung der Lebensbedingungen der Anrainerbevölkerung. Der geografische Schwerpunkt des Vorhabens lag bisher auf dem Norden, Osten sowie der Zentralmongolei (Phase I). In den neu angelaufenen Phase II und III werden schwerpunktmäßig der Westen sowie der Südwesten des Landes gefördert. Primäre Zielgruppe ist dabei in allen drei Phasen die in und um die Schutzgebiete lebende ländliche Bevölkerung, d.h. die Bevölkerung, die in den Randzonen der Schutzgebiete sowie den Ökokorridoren lebt. Die Zielgruppe lebt zu rd. einem Drittel in armen, traditionellen Verhältnissen, häufig von mobiler Tierhaltung (Nomadismus) und ist in starkem Maße von der Nutzung natürlicher Ressourcen abhängig.

Phase I sieht folgende Komponenten vor: Staatliche Schutzgebiete und Trägerzonen, kommunale Schutz-gebiete und Ökokorridore werden bei der Management- und Businessplanung unterstützt (Komponente 1) und können sich daraufhin über einen wettbewerbsbasierten Auswahlmechanismus für notwendige Finanzierungen zur Umsetzung der Pläne qualifizieren (Komponente 2). Sektorale, schutzgebietsübergreifende Investitionen sollen Steuerungs- und Umsetzungskapazitäten im Ministry for Environment and Tourism stärken (Komponente 3). Ausbildungsmaßnahmen, Förderung der Wissenschaftskooperation und Beiträge zum Politikdialog sind in Komponente 4 verankert.

Zu den bisher finanzierten Maßnahmen zählen die folgenden: Erstellung und Umsetzung von Managementplänen sowie Tourismus-Managementplänen in ausgewählten Schutzgebieten und Anrainerzonen, Datenerhebungen für die Messung der Managementeffektivität, Lieferung von wichtigen Ausrüstungsgeständen, die dem effektiven Management und Monitoring der Schutzgebiete dienen (u.a. Kameras, Ferngläser, Ausstattungen für Ranger, Geländewagen, Motorräder, Löschfahrzeuge und Löschanzüge, IT-Ausrüstung, etc.). Ferner wurden diverse Baumaßnahmen finanziert (Ranger-Unterkünfte, Informationszentren, Verwaltungsgebäude, Trainingszentren).

Die Komponenten der Phasen II und III orientieren sich an denen der Phase I.

Wirkungen

Das FZ-Programm unterstützt das mongolische Umweltministerium bei der Umsetzung der Sustainable Development Goals (SDGs, insb. SDG 15: „Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodenverschlechterung stoppen und umkehren und den Biodiversitätsverlust stoppen“). Es fördert die Einführung nachhaltiger Schutz- und Nutzungskonzepte in und um die einbezogenen mongolischen Schutzgebiete. Es trägt somit dazu bei, das Kernproblem, namentlich die zunehmende Bedrohung und zugleich schwindende Anpassungsfähigkeit wertvoller natürlicher Ökosysteme an den Klimawandel, zu mindern. Die Wirkungen des Programms werden dabei gemessen an der Managementeffizienz der geförderten Schutzgebiete, dem Anteil des effektiv geschützten Graslands bzw. der nachhaltig bewirtschafteten Waldfläche, der Populationsgröße ausgewählter Schlüsselarten sowie dem Haushaltseinkommen der Anrainerbevölkerung.

Zu der Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leistet das Vorhaben einen Beitrag:

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