Stand: 08/2022
H-EQIP unterstützt Reformen im Gesundheitssektor, um die soziale Sicherung für arme und vulnerable Gruppen zu verbessern. Geschehen soll dies durch die Ausweitung von Gesundheitsdienstleistungen, und der Steigerung von deren Qualität und Leistbarkeit. Zudem sollen nachhaltig Regierungsinstitutionen für das Management von Gesundheitsdienstleistungen gestärkt werden.
Projekttitel | Cambodia Health Equity and Quality Improvement Project (H-EQIP) |
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Auftraggeber | Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) |
Land/Region | Kambodscha, landesweit |
Projektpartner | Gesundheitsministerium (MoH) |
Kambodscha ist eines der ärmsten Länder in Südostasien. Trotz großer Verbesserungen in der Mutter-Kind-Gesundheitsversorgung in den letzten zehn Jahren bestehen weiter Ungleichheiten im Gesundheitsstatus hinsichtlich des sozioökonomischen Status, der geographischen Regionen, und zwischen ländlichen Gebieten und Städten. Dies betrifft vor allem die Armen, da private Direktzahlungen (out-of-pocket payments) etwa 60 % Ausgaben für Gesundheitsdienste ausmachen. Sie sind damit ein wichtiger Grund für Verschuldung und Verarmung. Etwa 6,3 % der Bevölkerung sind von katastrophalen Gesundheitsausgaben, und 3,1 % von Verschuldung durch Zahlungen für Gesundheitsleistungen betroffen. Qualität von und Zugang zu Gesundheitsdiensten bleiben eine Herausforderung. Mängel bestehen in der Infrastruktur und der Qualifikation von Beschäftigten im Gesundheitssektor. Gleiches gilt für das Monitoring der Leistungserbringung und für nachweisbasierte Entscheidungsfindung. Durch einen Fonds, in den mehrere Geber einzahlen, und der von der Weltbank verwaltet wird, unterstützt die KfW, gemeinsam mit DFAT (Australien) und KOICA (Korea), das Gesundheitsministerium (MoH) aufbauend auf Ergebnissen und Instrumenten des Second Health Sector Support Program 2008-2016 (HSSP2). H-EQIP verbessert die Finanzierung und das Management von Absicherungsinstrumenten im Krankheitsfall, und von qualitätsorientierter Vergütung, um die Nachhaltigkeit im Sektor zu erhöhen. Dies entspricht den strategischen Vorgaben der kambodschanischen Regierung.
Das Projekt zielt darauf ab, den Zugang zu Gesundheitsdiensten zu verbessern. Außerdem soll verhindert werden, dass die Zielgruppe aufgrund hoher Kosten für Gesundheitsdienste verarmt. Die drei Hauptkomponenten des Projekts sind:
Diese Komponente erweitert die qualitätsbasierte Vergütung von Gesundheitseinrichtungen, die durch HSSP2 eingeführt wurden, welche auch mit erweiterter Autonomie der Verwendung einhergehen. H-EQIP wandelt diese in einen Mechanismus um, durch den leistungsabhängig Mittel für das Gesundheitssystem bereitgestellt werden.
Dadurch werden in Gesundheitszentren, Krankenhäusern und Gesundheitsverwaltungen der Provinzen Anreize für Stärkung von Management, zur Verbesserung der Qualität sowie zur Stärkung von Institutionen gesetzt, und letztlich die Nutzung der öffentlichen Gesundheitsdienste gefördert.
Diese Komponente unterstützt weiterhin den Ausbau des Health Equity Fund (HEF) und kofinanziert dabei die Regierung, um die Kosten von Gesundheitsdiensten für Arme zu decken.
Aufbauend auf dem Erfolg des Systems verbessert H-EQIP die Qualität der Dienste und deren Nutzung durch Arme. Außerdem gewährleistet es Nachhaltigkeit, indem es die Verantwortung für die Verifizierung erbrachter Leistungen und deren Abrechnung an die Regierung überträgt. Hierfür wird eine neue Behörde geschaffen, die Payment Certification Agency (PCA).
Das HEF-System ist dabei darauf ausgelegt, sich an Änderungen hinsichtlich der Begünstigten, der Leistungspakete und sozialer Sicherungsmaßnahmen anzupassen. Dabei werden auch erfolgreiche Vorläufer, wie ein Gutscheinvorhaben der KfW für reproduktive Gesundheit und vulnerable Gruppen, integriert.
Diese Komponente unterstützt Aktivitäten, die darauf abzielen (1) die Angebotsseite und implementierende Institutionen zu stärken, (2) die Gesundheitsinfrastruktur zu verbessern, und (3) Projektmanagement, Monitoring und Evaluierung zu unterstützen. Dies schließt umfassende Trainingsprogramme für Beschäftigte des Gesundheitssektors, die Ausrüstung von Gesundheitseinrichtungen entsprechend geburtshilflicher Standards, verbessertes Monitoring von Gesundheitsdiensten, zeitgerechtere Zahlungen im Gesundheitswesen und nachhaltigen strategischen Einkauf (Strategic Purchasing) von Gesundheitsdiensten ein. Die Finanzierung dieser Aktivitäten beruht auf Disbursement Linked Indicators (DLI), die die Leistung von Maßnahmen zu Stärkung des Gesundheitssystems messen.
H-EQIP trägt zur Entwicklungsagenda der Regierung bei. Dabei liegt der Fokus auf Verbesserung der Qualität und Leistbarkeit von Gesundheitsdiensten, sowie auf deren Ausweitung und dem fairen Zugang zu einer effektiven und effizienten Gesundheitsversorgung. In Übereinstimmung mit den Sustainable Development Goals fördert das Projekt auch Fortschritte in Richtung einer allgemeinen Gesundheitsversorgung (Universal Health Coverage), die in Kambodscha bis 2030 erreicht werden soll. Dadurch soll die Bevölkerung Gesundheitsdienste erhalten, ohne finanziell in Not zu geraten.
Die vier Projektzielindikatoren sind:
Zu der Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leistet das Vorhaben einen Beitrag: