Senegal hat eine lange demokratische Tradition und ist politisch gefestigt. Hohe Wachstumsraten, demokratische Wahlen und friedliche Machtwechsel kennzeichnen seine Geschichte. Der „Entwicklungsplan Senegal“ hat ein Reform- und Investitionsprogramm angestoßen und soll das Land bis 2035 zum Status einer „Emerging Economy“ führen. Kürzlich entdeckte Gas- und Ölreserven werden zu weiterem Wachstum in dem bevölkerungsreichen Land beitragen. Neben der Landwirtschaft sind der Bergbau, Dienstleistungen und Tourismus wichtige Wirtschaftszweige.
Das Erreichen der angestrebten Ziele der Regierung werden noch durch eine wachsende Staatsverschuldung, geringe wirtschaftliche Diversifizierung, hohe Arbeitslosigkeit und das schnelle Bevölkerungswachstum ausgebremst. Das hohe Potential erneuerbarer Energien ist trotz des massiven Ausbaus in den vergangenen zehn Jahren noch unzureichend ausgeschöpft. Das Wirtschaftswachstum wird durch einen Mangel an ausgebildeten Fachkräften behindert. Immer wieder kommt es zu Nahrungsmittelknappheit, die Hungerproteste auslösen. Im Zuge des Klimawandels mehren sich Dürren und Missernten. Bisher wird mehr als die Hälfte der Nahrungsmittel importiert.
Aufgrund der entschiedenen Reformorientierung Senegals hat die Bundesregierung beschlossen, eine Reformpartnerschaft mit dem Land einzugehen.
Die KfW finanziert im Auftrag der Bundesregierung Projekte in den folgenden Themenfeldern:
Die KfW trägt dazu bei, dass Landrechte im Senegal besser verwaltet werden, etwa durch Einrichtung eines digitalen Grundbuchs und automatisierter Verwaltung von Landrechten. Ein leicht zugänglicher Beschwerdemechanismus wird eingerichtet.
Weiterhin erleichtert die KfW kleinsten, kleinen und mittleren Unternehmen (KKMU) im Senegal den Zugang zu Finanzdienstleistungen, etwa durch Unterstützung einer Mikrofinanzinstitution. Die KKMU können ihre Produktion ausweiten, wettbewerbsfähiger werden und mehr Arbeitsplätze schaffen. Dies stabilisiert Beschäftigung und Einkommen im Land.
Im Rahmen der Reformpartnerschaft leistet die KfW einen Beitrag zur Förderung der Berufsbildung im Senegal. Berufsschulen werden saniert und besser ausgestattet. Sie beteiligt sich an einem Berufsbildungsfonds, der Fortbildungen finanziert. Dadurch können insbesondere bisher benachteiligte Bevölkerungsgruppen ihre Qualifikation verbessern und ihre Chancen am Arbeitsmarkt ausweiten.
Die KfW fördert den Ausbau erneuerbarer Energien sowohl durch die Finanzierung von großen Solaranlagen, die ins nationale Stromnetz einspeisen, als auch durch den Aufbau von sieben dezentralen, ländlichen Inselnetzen in entlegenen Regionen.
Ein Batteriespeicher bei der größten Solaranlage in Diass sorgt dafür, dass die Nachfrage auch zu Spitzenzeiten bedienst werden kann. Zur Verbesserung der Energieeffizient trägt die KfW bei, indem sie die Rehabilitierung und Modernisierung von Stromverteilnetzen in neuen Städten unterstützt. Es werden intelligente Stromzähler installiert und weitere Haushalte ans Stromnetz angeschlossen.
Das politisch stabile Land im Westen Afrikas zählt im Rahmen einer Reformpartnerschaft zu den wichtigsten Partnerländern Deutschlands.
