Ecuador ist ein Land der vier geografischen Welten: an der Küste der Pazifik, die Anden mit ihren majestätischen Gipfeln und Vulkanen, das waldreiche Amazonasland und die Galapagos-Inseln. Im Verhältnis zu seiner Fläche verfügt das Land über die größte Artenvielfalt der Welt. Aber Natur und Umwelt sind durch Klimawandel und Rohstoffausbeutung bedroht. Der wichtigste Wirtschaftsfaktor des Landes birgt hohe Umweltrisiken und ist auch ökonomisch ein zweischneidiges Schwert: die hohe Abhängigkeit von Ölexporten führte aufgrund sinkender Rohstoffpreise zu großen Wachstumseinbrüchen und zu Problemen bei den Staatsfinanzen.
Das Land wurde auch durch die Corona-Pandemie hart getroffen: Von rund 17 Millionen Einwohnern hatten sich bis Mitte 2021 rund 450.000 infiziert, 20.000 waren gestorben. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Die soziale Ungleichheit war vor Corona hoch und ist es weiterhin, jedoch hat sich die Armut auf lange Sicht in den vergangenen 20 Jahren deutlich verringert, so dass Ecuador mittlerweile in die Weltbank-Kategorie der „Upper Middle Income Countries“ (UMIC) fällt. Die KfW Entwicklungsbank unterstützt im Auftrag des Bundesministeriums für Entwicklung und Wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) Ecuador dabei, die wirtschaftliche Entwicklung und den Schutz natürlicher Ressourcen in Einklang zu bringen.
Ecuador besitzt etwa 5-10 % der weltweiten Biodiversität und zählt somit zu den 20 megadiversen Ländern. Diese Vielfalt verdankt Ecuador vor allem den vier sehr unterschiedlichen geografischen Großregionen des Landes. Mehr als die Hälfte des Landes ist mit Wäldern bedeckt. Diese spielen eine große Rolle für das lokale und globale Klima, sind Heimat unzähliger Tier- und Pflanzenarten, Lebensgrundlage der ländlichen Bevölkerung und der indigenen Völker sowie Basis für die nachhaltige Entwicklung des Landes. Obwohl rund 20 % der Landesfläche unter Naturschutz stehen sind die natürlichen Ökosysteme und Wälder von illegalen Rodungen, Erdölförderung und der Ausweitung der landwirtschaftlichen Nutzung bedroht.
Mit der im Jahr 2008 verabschiedeten Verfassung wurden die Grundlagen für ein Nationales Schutzgebietssystem (Sistema Nacional de Áreas Protegidas – SNAP) gelegt. Die KfW Entwicklungsbank unterstützt die Konsolidierung des Schutzgebietssystems und des Managements terrestrischer und mariner Schutzgebiete. Außerdem finanziert sie Entschädigungszahlungen für Waldbesitzer, die ihre Flächen unter Schutz stellen und sich verpflichten den Wald zu erhalten. Diese Waldbesitzer sind meist Indigene und nutzen das Geld, um in ihren Gemeinden Entwicklungsvorhaben voran zu treiben, etwa bei der Gesundheit und in der Bildung.
Trotz der Einführung des Nationalen Schutzgebietssystems sind der fortschreitende Verlust der Wälder und der damit einhergehende Verlust an Biodiversität ein weiter bestehendes Problem und eine Herausforderung im Kampf gegen den Klimawandel. So hat sich Ecuador im Rahmen des internationalen Klimaschutzes zum verbesserten Schutz seiner Wälder verpflichtet. Ein Kernelement ist das Regierungsprogramm Plan de Acción REDD+ „Bosques para el Buen Vivir“ 2016-2025 . Hier setzt die KfW an und unterstützt politische Reformen sowie die Umsetzung von Strategien zum Schutz der Wälder und einer nachhaltigen Entwicklung.
Neben der Biodiversität und dem Waldschutz fördert die KfW auch die Bioökonomie in Ecuador durch Kreditlinien an lokale Banken.
Insgesamt unterstützt die KfW Entwicklungsbank im Auftrag und mit Mitteln des Bundes das Kernthema Umwelt- und Ressourcenschutz in Ecuador mit über 235 Mio. EUR (laufende Projekte, Pipeline und geplante Projekte).
Neben dem Schutz der Artenvielfalt und der Wälder sowie einer nachhaltigen nationalen Wirtschaft unterstützt die KfW Ecuador auch bei der nachhaltige Stadtentwicklung, insbesondere im Bereich klimafreundlicher urbaner Mobilität. Hier geht es durch die Reduzierung des Energieverbrauchs und die Reduzierung des Ausstoßes klimaschädlicher Gase und Schadstoffe in Städten insbesondere um die Realisierung der Klimaziele Ecuadors. Dies geschieht durch Investitionen in moderne Verkehrskonzepte, die die Erhöhung des Anteils des nicht motorisierten Verkehrs unterstützen (z.B. Radwege), oder durch die Realisierung alternativer Verkehrsformen (z.B. Ausbau des ÖPNV zu Lasten des Individualverkehrs).
Die KfW arbeitet hier mit der ecuadorianischen staatlichen Entwicklungsbank BDE zusammen, die als nationaler Finanzier von Städten und Gemeinden einen hervorragenden Zugang zu den reformorientierten Gebietskörperschaften hat. Insgesamt unterstützt die Entwicklungsbank im Auftrag und mit Mitteln des Bundes das Kernthema Nachhaltige Stadtentwicklung in Ecuador mit rund 70 Mio. EUR (Pipeline und geplante Projekte).
KfW Office Quito
KfW-Büro: David Betolaza
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Ecuador
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