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Tansania
Einzigartige Natur- und Kulturschätze in einem stabilen Land
Für seine einzigartigen Natur- und Kulturschätze zwischen Serengeti, Kilimandscharo und Sansibar ist Tansania ebenso berühmt wie für seine politische Stabilität. Seit Jahren wächst die Wirtschaft kräftig. Trotzdem gehört das Land noch zu den ärmsten Staaten der Welt. Die KfW Entwicklungsbank unterstützt im Auftrag der Bundesregierung die Verbesserung der Trinkwasser- und Sanitärversorgung der Bevölkerung, die Einführung moderner Gesundheitsdienstleistungen und den Erhalt der einzigartigen Artenvielfalt. Außerdem unterstützt die KfW das ostafrikanische Land beim Aufbau einer nachhaltigen Energieversorgung.
Wasser ist - nicht zuletzt durch die riesigen Vorkommen im Viktoria- und Tanganyikasee - in Tansania reichlich vorhanden. Doch die Versorgung mit Trinkwasser ist dessen ungeachtet ein Problem. Die Bevölkerung und die Wirtschaft wachsen stark. Wasser wird nicht nur zur Versorgung mit Trinkwasser gebraucht, sondern auch zur Stromerzeugung mit Wasserkraft, für Industrie und Landwirtschaft. Durch den Klimawandel sind bereits heute Regen- und Dürrezeiten weniger vorhersehbar und fallen intensiver aus. Immer mehr Menschen ziehen in die Städte. Hierdurch ergeben sich neue Herausforderungen für die Regierung. In der Hafenstadt Daressalam etwa, eine der zehn am schnellsten wachsenden Städte der Welt, reicht die Infrastruktur für Ver- und Entsorgung schon lange nicht mehr aus. Die Hälfte der ländlichen Bevölkerung und fast zwei Fünftel aller Städter müssen ohne hygienisch einwandfreies Wasser auskommen. Von denen, die Wasser haben, ist wiederum nur ein Zehntel an die Kanalisation angeschlossen. Die weit verbreiteten Latrinen drohen, gerade in den Städten, das Grundwasser zu verschmutzen.
Im Auftrag der Bundesregierung finanziert die KfW Entwicklungsbank die Versorgung mit sicherem Trinkwasser und besseren Sanitärdienstleistungen für über 800.000 Menschen in den fünf Regionalstädten Lindi, Mtwara, Kigoma, Sumbawanga und Babati. Mit einem neuen innovativen Förderprogramm erhalten leistungsstarke städtische Wasserversorger die Chance, kleine strategische Investitionen mit kommerziellen Darlehen lokaler Banken zu realisieren. Die Regionalstadt Mtwara hat zum Beispiel durch das Projekt neue Stadtteile mit Wasser versorgt und beschädigte Leitungen ausgetauscht. Sie hat dadurch ihre Einnahmen verbessern und die Zufriedenheit ihrer Kunden erhöht, die zuvor teilweise mehrere Kilometer zum nächsten Wasserhahn laufen mussten. Bei all diesen Vorhaben verfolgt die KfW das Ziel, die Lebensbedingungen in den unterversorgten Gebieten schnell zu verbessern. Gleichzeitig werden Strukturen unterstützt, die Betrieb und Unterhalt der Anlagen nachhaltig sicherstellen.
Trotz guter Erfolge bei der Bekämpfung der Mutter-Kind-Sterblichkeit kommen in Tansania nach wie vor jährlich 13.000 Frauen und 45.000 Neugeborene während Schwangerschaft oder Geburt oder in deren Folge ums Leben. Die Gründe: Die Krankenhäuser sind überlastet und verfügen nicht über ausreichend qualifiziertes Gesundheitspersonal und genügend Ausstattung, insbesondere im Bereich Notfallgeburtshilfe und Risikoschwangerschaften. Mütter und Neugeborene werden vor und nach der Geburt unzureichend betreut. Etwa 60 % der Frauen entbinden im Krankenhaus. Obwohl die Dienstleistungen kostenlos sein sollen, müssen oft hohe Zuzahlungen geleistet werden, die für die arme Bevölkerung nicht erschwinglich sind.
Deshalb unterstützt die KfW Entwicklungsbank im Auftrag der Bundesregierung den nationalen Krankenversicherer NHIF, der ein kostenloses Versicherungsfenster für arme Schwangere und ihre Neugeborenen eingerichtet hat. Durch die Bezahlung der Dienstleistungen direkt an die Gesundheitseinrichtungen können sich diese mit den notwendigen Medikamenten und Materialien versorgen und ihre Dienstleistungen verbessern. Dies soll dazu beitragen, die Mutter-Kind-Sterblichkeit zu senken und Krankheiten und Behinderungen bei Mutter und Kind zu mindern.
Weiterhin unterstützt die KfW Entwicklungsbank den Bau einer Mutter-Kind-Klinik, geleitet von der Nichtregierungsorganisation Comprehensive Community-based Rehabilitation in Tanzania (CCBRT) in Daressalam, die auf die Behandlung von Risikoschwangerschaften und Neonatologie spezialisiert ist. CCBRT bildet auch die staatlichen Gesundheitseinrichtungen in der Betreuung von Risikoschwangerschaften und Notfallentbindungen aus. Die KfW fördert außerdem Kampagnen für Verhütungsmittel und HIV-Prävention gemeinsam mit Population Services International.
Eine zuverlässige Stromversorgung ist eine wichtige Grundlage für die nachhaltige Entwicklung Tansanias. Ohne Strom haben es selbst Kleinstbetriebe schwer. Bislang aber hat nur etwa einer von vier Tansaniern Zugang zu Elektrizität, wobei die Versorgungslage auf dem Land deutlich schlechter ist als in den Städten. Das liegt zum einen daran, dass zu wenig Strom produziert wird, obwohl die Voraussetzungen gerade für die Erzeugung aus Solar, Wind, Wasser und Geothermie gut sind. Im Flächenland Tansania ist zum anderen die Stromübertragung ein Problem – es gibt großen Investitionsbedarf beim Aufbau effizienter Übertragungskapazitäten.
Die KfW Entwicklungsbank unterstützt deshalb mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) den Bau einer rund 140 Kilometer langen Übertragungsleitung, die die Region südwestlich des Viktoriasees an das nationale Stromnetz anschließt und den regionalen Stromhandel mit Anrainerstaaten der Großen Seen (Ruanda, Burundi, Uganda) ermöglicht. Den Stromanschluss ländlicher Haushalte, sozialer Institutionen und Kleinunternehmen im Einzugsgebiet der Stromleitung unterstützt die KfW durch Mittel des EU-Africa Infrastructure Trust Fund und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Armutsreduzierung und Förderung des lokalen wirtschaftlichen Wachstums.
Tansanias Ökosysteme und Wildtiervorkommen sind weltweit bedeutsam. Mehr als ein Viertel der Landesfläche steht unter Schutz. Damit gehört das tansanische Schutzgebietssystem zu den größten und beeindruckendsten der Welt. Touristen, die Tansanias Naturwunder besuchen, befördern den tansanischen Tourismussektor, der für ein Sechstel des Bruttosozialprodukts verantwortlich ist und zahlreiche Arbeitsplätze im ganzen Land schafft.
Der langfristige Erhalt der Schutzgebiete ist allerdings gefährdet. Wilderer dringen ebenso wie Holzfäller immer tiefer in die geschützten Areale ein. Bergbau- und Infrastrukturprojekten wird vor Ort häufig Vorrang vor dem Ressourcenschutz eingeräumt, auch weil die Menschen dort zu wenig von den Einnahmen aus dem Tourismus profitieren. Die Schutzgebietsverwaltungen sind zu schwach, um diesen Gefahren effektiv zu begegnen. Deshalb unterstützt Deutschland in Zusammenarbeit mit internationalen Naturschutzorganisationen die tansanischen Partner beim Erhalt der Biodiversität.
Die KfW Entwicklungsbank konzentriert sich dabei auf die beiden von der UNESCO anerkannten Weltnaturerbe-Gebiete, den Serengeti-Nationalpark und das Selous-Wildschutzgebiet. Die KfW hilft dabei, die Schutzgebietsverwaltungen insgesamt besser auszurüsten, indem sie die Einführung neuer Managementinstrumente unterstützt und neue Infrastruktur und Ausrüstung finanziert. In den Randzonen der Schutzgebiete fördert die KfW den Bau öffentlicher Infrastruktur in den Gemeinden und die Ausweisung von Nutzungszonen, in denen Bewohner nachhaltig jagen und Holz schlagen können.
Projektinformation - Biodiversität (PDF, 192 KB, nicht barrierefrei)
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