Sambia

Sambia setzt seit einigen Jahren auf eine Dezentralisierung seiner Verwaltung: Zwar ist dies ein politischer Prozess, aber der Erfolg hängt von spürbaren Verbesserungen für die Bevölkerung ab – durch den Bau von Straßen, Krankenhäusern und Kliniken, Schulen und durch die Schaffung von Märkten und Busstationen.

Die KfW Entwicklungsbank leistet hier einen wichtigen Beitrag, indem sie die Kommunen in die Lage versetzt, solche Projekte eigenständig zu realisieren. Die Distriktverwaltungen und ihre gewählten Vertreter erhalten dazu das nötige Know-how, um Investitionsvorhaben zu planen, auszuschreiben und ihren Fortschritt zu überprüfen. Verschiedene Ziele werden dabei gleichzeitig verfolgt: So sorgt eine gut ausgebaute Straße dafür, dass Kinder verlässlich die Schule besuchen, Bauern ihre Waren auf den Markt bringen und Kranke die nächste Gesundheitsstation erreichen können.

Die Dezentralisierungsvorhaben werden flankiert durch die Sanierung und den Ausbau der ältesten Verwaltungsfachschule in Subsahara-Afrika zu einem modernen und lernfreundlichen Campus. Hier werden zukünftig die für die Umsetzung der Dezentralisierung verantwortlichen Verwaltungsfachkräfte ausgebildet.

Politisch ist der Dezentralisierungsprozess ebenfalls vorangeschritten: Die Distrikte haben durch die Schaffung autonomer Selbstverwaltungseinheiten mehr administrativen und finanziellen Entscheidungsspielraum erhalten und Steuerreformen sollen den Kommunen zukünftig einen größeren Anteil an den Vermögens- und Grundsteuern zusichern.

Obwohl Sambia über reiche Wasserressourcen verfügt, haben rund 33 % der Bevölkerung keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Was sanitäre Anlagen betrifft, erreicht der Versorgungsgrad sogar nur weniger als die Hälfte der Bevölkerung. Wasserinduzierte Krankheiten wie Magen-Darm-Infektionen und Cholera grassieren und mindern die Entwicklungsmöglichkeiten der Kinder und die Einkommenschancen vieler Familien. Die Situation hat sich ein wenig gebessert, seitdem im Jahr 2000 eine unabhängige Regulierungsbehörde die Arbeit aufgenommen hat. Sie stärkt den kommunalen Wassergesellschaften den Rücken, deren Management sich aus der Privatwirtschaft rekrutiert.

Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit unterstützte die Gründung der kommunalen Wasser-gesellschaften, welche als kommerziell ausgerichtete Ver- und Entsorgungsunternehmen auf regionaler Ebene agieren. Ziel ist es, diesen Anbietern Wege zu einem kostendeckenden Betrieb aufzuzeigen, wobei die soziale Komponente Vorrang hat. Das bedeutet, dass auch die Ärmsten der Armen durch Sondertarife die Möglichkeit erhalten, sich mit dem Minimum von 20 Litern pro Tag zu versorgen. Dabei wird der deutschen EZ von allen Gebern eine Vorreiterrolle im Wassersektor zuerkannt.

Projektbeispiel - Trinkwasser, Sanitär und Abwasser - Sambia(PDF, 112 KB, nicht barrierefrei)