Die Kindersterblichkeit in Ostafrika ist noch immer erschreckend hoch. In den Ländern der Ostafrikanischen Gemeinschaft (East African Community, EAC) sterben durchschnittlich 85 von 1.000 Kindern vor ihrem fünften Lebensjahr. Im weltweiten Durchschnitt sind es 46. Den EAC-Staaten ist es gelungen, die Gesundheitsversorgung ihrer Bürger in den vergangenen Jahren zu verbessern. Doch Malaria, Durchfall- und Atemwegserkrankungen fordern vor allem unter Kindern noch immer viele Opfer. Dabei sind diese Krankheiten vermeidbar und gut behandelbar. Allerdings haben die Menschen vor allem in ländlichen Regionen der EAC schlechten Zugang zu Gesundheitsleistungen, weil diese weit entfernt oder zu teuer sind. Darüber hinaus mangelt es an Qualität der Dienstleistungen und adäquaten medizinischen Produkten zur effektiven Prävention, Diagnose und Behandlung von Krankheiten. Die KfW Entwicklungsbank unterstützt in den EAC-Staaten die Ausbildung von Hebammen und Krankenschwestern, damit Schwangere besser versorgt sind und Säuglingen ein gesunder Start ins Leben ermöglicht wird.
Ein zentraler Bestandteil leistungsfähiger Gesundheitssysteme ist das Versorgungskettenmanagement, d.h. ein adäquates Management zur Versorgung von Gesundheitseinrichtungen mit medizinischen Produkten wie Impfstoffen, Diagnostika, Medikamenten, medizinischer Ausstattung und Familiensplanungsprodukten. Um dem akuten Mangel an einer ausreichenden Anzahl gut ausgebildeter Fachkräfte auf nationaler und regionaler Ebene der Gesundheitssysteme sowie auf Ebene der Distrikte und Gesundheitseinrichtungen zu begegnen, strebt die EAC die Etablierung eines Regionalen Exzellenzzentrums zur Stärkung dieser Kompetenzen an. Die KfW unterstützt sie bei der Schaffung eines qualitativ-hochwertigen Aus- und Weiterbildungsangebots für Gesundheitslogistik und einer regionalen Anlaufstelle für die Einführung und Verbreitung von Innovation und erfolgserprobten Verfahren. Das Ausbildungszentrum wird seinen Sitz in Kigali an der University of Rwanda, School of Public Health (UR/SPH) haben und regional vernetzt sein. Das Ausbildungszentrum trägt sowohl zur Umsetzung der neuen afrikapolitischen Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung als auch des 6-Punkte-Plans der Bundesregierung bei. Vorgesehen sind Investitionsmaßnahmen zum Aufbau der Infrastruktur des Exzellenzzentrums und des Aus- und Weiterbildungsprogramms sowie eine Anschubfinanzierung für die Durchführung von Ausbildungsmaßnahmen.
Außerdem finanziert die KfW Impfungen in Zusammenarbeit mit der internationalen Impfallianz Gavi (früher Globale Allianz für Impfstoffe und Immunisierung/Global Alliance for Vaccines and Immunisation, heute schlicht Gavi, The Vaccine Alliance). In den vergangenen Jahren wurden innovative Impfstoffe gegen Viren entwickelt, die Atemwegs- und Durchfallerkrankungen auslösen. Werden Kinder dagegen geimpft, sind sie ihr Leben lang vor diesen Krankheiten geschützt. So leistet die KfW einen Beitrag zur deutlichen Senkung der Kindersterblichkeit in Ostafrika.
Projektinformation - Gesundheit