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Liberia
Langsame Stabilisierung nach Jahren des Bürgerkrieges
Nach 14 Jahren Bürgerkrieg wurde 2005 mit einer demokratischen Wahl ein politischer und wirtschaftlicher Stabilisierungsprozess in Liberia eingeleitet. Die Wahlen im Januar 2018 führten zu einem Regierungswechsel, der insgesamt friedlich verlaufen ist. Dennoch gehört das Land weiterhin zu den ärmsten Ländern der Welt. Die Infrastruktur hat unter dem Bürgerkrieg stark gelitten, weite Teile des Landes sind insbesondere in der Regenzeit nur bedingt zugänglich. Das landwirtschaftliche Potenzial bleibt größtenteils ungenutzt. Verbesserung der Infrastruktur, Erhöhung der Produktivität in der Landwirtschaft und gute Regierungsführung sind vor diesem Hintergrund zentrale Säulen der Strategie zur Armutsbekämpfung. Seit dem Ende der Ebola-Epidemie erholt sich die Wirtschaft langsam wieder, sie verzeichnete 2017 ein Wachstum von etwa 3 %.
Vor dem Hintergrund der jüngsten Ebola-Epidemie hat die liberianische Regierung beschlossen, das nationale Gesundheitssystem in Zusammenarbeit mit der Gebergemeinschaft umfassend zu stärken. Ziel des Investment Plan for Building a Resilient Health System 2015-2021 ist es, den Zugang der Bevölkerung zu Basisgesundheitsleistungen in angemessener Qualität sicherzustellen.
Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt die KfW Entwicklungsbank Liberia bei der Umsetzung dieses Investment Plans. Das FZ-Engagement wird sich darauf konzentrieren, das Angebot und die Qualität der Gesundheitsdienste in ausgewählten Regionen in den vier Counties Grand Gedeh, Sinoe, Grand Kru und River Gee im Südosten Liberias zu verbessern. Dies wird u.a. durch die Sanierung und Erweiterung, den Ersatzneubau und die Ausstattung von Gesundheitseinrichtungen erreicht. Zielgruppe ist die vorwiegend arme Bevölkerung in den überwiegend ländlichen, entlegenen Gebieten. Das Vorhaben wird durch die Deutsche Welthungerhilfe (WHH) in enger Abstimmung mit der liberianischen Regierung umgesetzt.
Die Finanzielle Zusammenarbeit strebt in Liberia einen ausbalancierten Förderansatz an: Einerseits steht die schnelle Stabilisierung, andererseits der langfristige Staatsaufbau im Mittelpunkt. Nach 14 Jahren Bürgerkrieg, dessen Folgen bis heute spürbar sind, müssen externe Interventionen zum einen sichtbar zur Stabilisierung beitragen und damit das erhöhte Konflikt- und Gewaltrisiko abfedern. Dies wird über das Reintegrations- und Wiederaufbauprogramm (RRP) erreicht, das über NRO-Strukturen im traditionell vernachlässigten Südosten des Landes die Lebensumstände der dortigen Bevölkerung sichtbar verbessert. Gleichzeitig müssen die sehr schwachen, zum Teil dysfunktionalen staatlichen Institutionen langfristig aufgebaut und der Wiederaufbau des in weiten Teilen zerstörten Landes unterstützt werden. Dafür hat sich die KfW bislang im von der Weltbank verwalteten Liberia Reconstruction Trust Fund (LRTF) engagiert, der 2009 von Deutschland mitbegründet wurde. Die wirtschaftliche Infrastruktur wurde verbessert; dadurch wird die Grundlage zur Stärkung und Wiederbelebung der Wirtschaft geschaffen, die ihrerseits ein Beitrag zur Stabilisierung Liberias ist. Diese sichtbaren Wiederaufbauerfolge sind in der gegenwärtigen Konsolidierungsphase weiterhin nötig, damit die Bevölkerung das Vertrauen in handlungsfähige staatliche Strukturen wiedergewinnt.
Projektinformation – Reintegrations- und Wiederaufbauprogramm (PDF, 268 KB, nicht barrierefrei)
Weiterführende Informationen
Kontakt
KfW Entwicklungsbank
Telefon: 069 74 31-42 60