In Honduras sind die Einkommen, das Vermögen und der Landbesitz sehr ungleich verteilt: Von den fast 10 Mio. Einwohnern leben fast zwei Drittel unterhalb der Armutsgrenze. In den ländlichen Regionen sind Armut und Arbeitslosigkeit besonders hoch. In den Städten kommt es häufig zu Gewalt und Kriminalität, die Rechtsunsicherheit im Land ist groß. Junge Menschen finden nach Schulabschluss nur schwer eine Arbeit. Um der Gewalt insbesondere von Jugend-Gangs zu begegnen, unterstützt die KfW den Aufbau von Jugendzentren und Sportanlagen und engagiert sich verstärkt im Bereich der beruflichen Bildung. Ein weiterer Schwerpunkt der Zusammenarbeit liegt in der Anpassung an den Klimawandel.
Im Zuge der Reformstrategie „BMZ 2030“ beendet das BMZ die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit mit Honduras. Abgesehen von den noch laufenden Projekten und Maßnahmen sind keine weiteren Zusagen geplant. Auf regionaler Ebene werden Projekte fortgesetzt.
Honduras ist ein Land mit einer sehr jungen Bevölkerung: Rund 41 % der Menschen sind Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren. Die Regierung investiert viel in den Bildungs- und Erziehungssektor. Rund 20 % des Gesamtbudgets des Staatshaushaltes entfallen auf diesen Bereich. Dennoch ist die Rate der Analphabeten mit 11,5 % hoch. Obwohl es eine formale Schulpflicht für Sieben- bis 17-Jährige gibt und der Schulbesuch kostenlos ist, haben zahlreiche Kinder keinen Schulabschluss. Besonders in den ländlichen Gebieten mangelt es an Lehrern, Schulmaterial und Lehrmitteln.
Die KfW unterstützt den Auf- und Ausbau des Bildungssystem in Honduras und trägt damit dazu bei, die Bildungsinfrastruktur insbesondere in den ländlichen Schulen zu verbessern. Dabei werden nach einem Masterplan Investitionen nach Bedarf priorisiert. Die KfW hat 310 Schulzentren unterstützt, dadurch wurden 48.000 Schülerinnen und Schüler direkt begünstigt.
Projektbeispiel - Bildung (PDF, 214 KB, nicht barrierefrei)
Honduras ist ein tropisches Land, in den höher gelegenen Landesteilen herrscht subtropisches Klima. In der Zeit zwischen Juni und November kommt es oft zu heftigen Stürmen, die zu starken Regenfällen und Überschwemmungen führen können. Im Jahr 2020 richteten die Hurrikans Eta und Iota schweren Schaden an, mehr als 1,5 Mio. Menschen waren davon betroffen. Die KfW unterstützt das Land beim Schutz vor Überschwemmungen und fördert die urbane Klimaanpassung.
Ein weiterer Schwerpunkt der Zusammenarbeit ist der Schutz der Biodiversität. Fast 50 % der Fläche des Landes sind mit Wald bedeckt. Die Biosphäre Rio Plátano ist das größte honduranische Schutzgebiet und Herzstück des zentralamerikanischen Biokorridors. Das große Regenwaldgebiet wurde 1982 von der UN-Kulturorganisation Unesco zum Welterbe ernannt, weil dort eine Vielzahl an seltenen Pflanzen und Tierarten vorkommen. Die KfW hat den Erhalt dieses Schutzgebietes bis 2020 unterstützt.
Die KfW setzt in Zusammenarbeit mit der honduranischen Regierung außerdem ein Projekt zur Stabilisierung des nationalen Schutzgebietssystems (Life Web) um. Dabei geht es darum, für 17 ausgewählte Meeres- und Küstenschutzgebiete das Management zu verbessern und damit zum Schutz dieser ökologisch wertvollen Gebiete beizutragen.
Weiterführende Informationen
KfW Office Tegucigalpa
Direktor KfW-Büro: Alexander Ehlert
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Torre 1, Piso No. 10, Local No. 17
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Honduras
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