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Kosovo
Der jüngste Staat auf dem europäischen Kontinent
Kosovo ist der jüngste Staat auf dem europäischen Kontinent. Am 17. Februar 2008 erklärte das Parlament in Pristina die Loslösung Kosovos von der Republik Serbien. Das Verhältnis zwischen der albanischen Mehrheit und der serbischen Minderheit ist angespannt: Vor allem im Norden des Landes hemmen die ethnischen Konflikte die wirtschaftliche Entwicklung. Kosovo ist eines der ärmsten Länder Europas, die Arbeitslosigkeit ist hoch, Familien sind auf Überweisungen der Angehörigen im Ausland angewiesen. Die KfW Entwicklungsbank hilft Kosovo bereits seit dem Ende des Krieges 1999, eine effiziente und nachhaltige Energieversorgung aufzubauen, die kommunale Infrastruktur zu erneuern und kleine Unternehmen zu fördern, damit sie sich zu einem Motor für die kosovarische Wirtschaft entwickeln können.
Die KfW Entwicklungsbank ist in Kosovo im Sektor kommunale Infrastruktur bereits seit 1999 aktiv. Während damals – nach dem Krieg – die Nothilfe im Mittelpunkt stand, liegt der heutige Schwerpunkt der Zusammenarbeit darin, Kosovo bei der Erreichung der EU-Umweltstandards zu unterstützen. Im Bereich der Wasserversorgung konnte bereits viel erreicht werden: Pristina verfügt heute über eine ganztägige Wasserversorgung und der landesweite Anschlussgrad liegt bei über 90% der Bevölkerung.
Im Abwassersektor sieht es dagegen noch schlecht aus. Mittelfristig wird es aber auch hier deutliche Fortschritte geben: Durch die im Rahmen der Finanziellen Zusammenarbeit unterstützten Vorhaben in Prizren, Gjakova, Peja und perspektivisch auch in Pristina kann das Abwasser von mehr als einem Drittel der Bevölkerung gereinigt werden.
Die größten Herausforderungen bestehen derzeit im Abfallmanagement. Der Weg bis zur Erreichung der EU-Standards ist hier noch sehr weit. Aktuell gibt es in Kosovo keine Deponie, welche die EU-Standards erfüllt. Wilde Müllkippen, die die Umwelt belasten und eine potenzielle Gefahr für die Bevölkerung darstellen, sind weit verbreitet. Die bestehenden Deponien erfüllen in keiner Weise die Mindeststandards. Die KfW Entwicklungsbank hat erste Projekte im Bereich des Abfallmanagements begonnen, weitere Großprojekte befinden sich in Vorbereitung.
Projektinformation Wasserversorgung (PDF, 172 KB, nicht barrierefrei)
Angesichts veralteter Anlagen und unzureichender Instandhaltung steht der kosovarische Energiesektor vor erheblichen Herausforderungen. Der steigende Stromverbrauch des Landes kann bislang nur unzureichend gedeckt werden, was bei den Verbrauchern zu großer Unzufriedenheit führt. Im Auftrag der Bundesregierung verfolgt die KfW das Ziel, Versorgungsengpässe zu beseitigen und das kosovarische Elektrizitätsnetz in den europäischen Strommarkt zu integrieren.
Seit 1999 hat die KfW im Auftrag der Bundesregierung Mittel von über 163 Mio. EUR für den Energiesektor zugesagt, in erster Linie für den Ausbau von Stromübertragungseinrichtungen und Fernwärme, aber auch für die Erstellung eines Windatlas. Dieser erleichtert Investoren die Einschätzung zum Ertragspotential von Windenergie-Projekten. Damit befördert die deutsche Entwicklungszusammenarbeit in der kosovarischen Energiematrix den Anteil der erneuerbaren Energien, die im Kosovo dem Privatsektor vorbehalten sind
Kernprobleme im Bereich der nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung bestehen zum einen in der geringen Produktivität, Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit kosovarischer Unternehmen, was sich u.a. aus dem strukturell eingeschränkten Zugang besonders von Kleinst-, Klein- und Mittleren Unternehmen (KKMU) zum formalen Finanzsektor ergibt. Zum anderen mangelt es der kosovarischen Wirtschaft an gut ausgebildeten Fachkräften, die Ausbildungs- und Beschäftigungsfähigkeit insbesondere von jungen Menschen ist unzureichend. Die Folge davon ist eine hohe Jugendarbeitslosigkeit und die Abwanderung talentierter junger Menschen ohne ausreichende Beschäftigungsperspektiven. Daher setzt die deutsche FZ im Kosovo an der Verbesserung der Beschäftigung der kosovarischen Bevölkerung und der nachhaltigen Steigerung von Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit von KKMUs an. Die Maßnahmen umfassen die Förderung von nachhaltigem, inklusivem und ökologisch verträglichem Wirtschaftswachstum z.B. durch Förderung des Zugangs zu Beratungsleistungen, Finanzierungs- und Versicherungsprodukten, der Schaffung von Arbeitsplätzen, aber auch die Verbesserung von Beschäftigungsperspektiven junger Kosovaren/innen durch Stärkung des Berufsbildungssystems (inhaltliche Qualitätsversbesserung sowie Infrastruktur und Ausstattung), Arbeitsmarktdienstleistungen und Maßnahmen der Jugendbeschäftigungsförderung. Konkret hat die KfW gemeinsam mit USAID den Kreditgarantiefonds KCGF im Auftrag der Bundesregierung gegründet und kapitalisiert. Dieser vergibt Garantien an Banken zu Gunsten von kleinen und mittleren Unternehmen, die nicht über ausreichende Kreditsicherheiten verfügen, um diesen Zugang zu Finanzdienstleistungen zu ermöglichen.
Weiterführende Informationen
- Erfahren Sie in unserem Transparenzportal mehr über die Wirkung unserer Arbeit im Kosovo
- Erfahren Sie mehr über unsere abgeschlossenen Projekte in den Evaluierungsberichten zu Kosovo
- Welche Schwerpunkte das BMZ im Kosovo setzt, finden Sie direkt auf den Seiten des Ministeriums
- Auf den Seiten des Auswärtigen Amtes finden Sie ausführliche Landesinformationen zum Kosovo
Kontakt vor Ort
KfW Office Pristina
Direktor KfW-Büro: René Eschemann
Anton Çetta Nr.1
10000 Pristina
Republic of Kosovo
Telefon: +383 38 224 141