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Albanien
Wirtschaftliche Entwicklung auf dem Weg nach Europa
Albanien war bis Ende der 1980er Jahre von der jahrzehntelangen Diktatur geprägt. Deutschland unterstützt die Transformation des Landes seit 1988; seit dieser Zeit hat sich Albanien sozial und wirtschaftlich entwickelt. Seit 2014 ist es Beitrittskandidat für die EU. Seit Beginn der Zusammenarbeit wurden ca 1,2 Mrd. über die KfW für das Land zugesagt – es damit zu den wichtigsten Kooperationsländern in Südosteuropa.. Zunächst ging es vor allem um die unmittelbare Armutsbekämpfung. Inzwischen fördert die Bundesregierung über die KfW eine verlässliche Energieversorgung sowie eine funktionierende Wasserver- und Abwasserentsorgung als wichtige Rahmenbedingungen für den weiteren wirtschaftlichen Aufschwung und die nachhaltige Bekämpfung der Armut. Im Umwelt- und Klimaschutz unterstützt die KfW den Aufbau einer geordneten Abfallwirtschaft sowie den Erhalt der Biodiversität. Die KfW ist vor allem aktiv im Energiesektor (Stromübertragung und –verteilung, Energieeffizienz und erneuerbare Energien), bei der kommunalen Infrastruktur (Wasser, Abwasser, Abfall) und im Bereich nachhaltige Wirtschaftsentwicklung (Förderung von Klein und mittleren Unternehmen sowie der beruflichen Aus- und Weiterbildung).
Obwohl Albanien über ausreichend Wasserressourcen verfügt, erhalten die Menschen in einigen Städten zum Teil nur zwei Stunden Trinkwasser am Tag. Außerdem existiert kaum eine geordnete Abwasserentsorgung. In ländlichen Regionen ist die Lage noch prekärerDer Grund dafür ist die häufig die marode Infrastruktur für Wasserversorgung und Abwasser. Das gleiche gilt für Abfallentsorgung. Nicht einmal 40 % des Abfalls werden eingesammelt und der Abfall wird unorganisiert teils auf wilden Deponien entsorgt. Im Auftrag der Bundesregierung unterstützt die KfW die Modernisierung dieser kommunalen Infrastruktur. Deutschland ist derzeit der größte bilaterale Geber auf diesem Gebiet ("lead donor") und koordiniert andere Geber.
Auf Wunsch der albanischen Regierung hat die KfW das Land bei der Entwicklung nationaler Masterpläne für den Wasser- und Abwassersektor und den Abfallsektor unterstützt. Aus diesen Plänen ergeben sichListen priorisierter Investitionen. Damit verfügt Albanien über ein in der Region einmaliges Instrument, um Bedarfe zu ermitteln und sachbezogene Investitionsentscheidungen zu treffen. Die KfW investiert im Auftrag der Bundesregierung landesweit in die Modernisierung der Wasserversorgung und der Abwasser- und Abfallentsorgung. Dabei werden sowohl mittelgroße Städte als auch der ländliche Raum unterstützt. Kernelement für Investitionen ist ein Leistungskonzept, das den Versorgungsunternehmen finanzielle Mittel in Aussicht stellt, wenn sie bestimmte Mindestanforderungen erfüllen. Mit den Investitionen wird ein Beitrag zur Annährung Albaniens an die EU-Standards geleistet.
Albanien produziert weit über 90 % seiner Elektrizität mit Wasserkraft. Seit einigen Jahren schwanken die Niederschlagsmengen jedoch stark, so dass die Leistung der Kraftwerke bei wenig Regen nicht ausreicht und Strom teuer importiert werden muss. Daher will Albanien zum einen seine Stromnetze in die Nachbarländer ausbauen, um genügend Kapazitäten für den Stromimport zu haben, aber auch um bei vollen Wasserspeichern Strom exportieren zu können. Außerdem will Albanien die noch nicht ausgeschöpften Potentiale der Wasserkraft weiter heben. Um die nach wie vor prekäre Energieversorgung sicherer zu gestalten, engagiert sich die KfW in dem südosteuropäischen Land. Weiterhin sind wie in der gesamten Region auch in Albanien viele öffentliche Gebäude veraltet, was zu einem hohen Energieverbrauch bei schlechtem Nutzerkomfort führt. Die KfW unterstützt den Energiesektor in mehreren Bereichen. So investiert sie in den Ausbau der Hochspannungsnetze. Bereits 2011 wurde Albanien über eine Übertragungsleitung von Tirana nach Podgorica in Montenegro an das Europäische Hochspannungsnetz angebunden – seit deren Inbetriebnahme gehören die früheren großflächigen Stromabschaltungen der Vergangenheit an. Eine Verbindung zwischen Albanien und dem Kosovo ist fertiggestellt, eine dritte Verbindung nach Nord-Mazedonien befindet sich im Bau. Auch die Stromübertragung und –verteilung innerhalb Albaniens wird modernisiert und damit Stromverluste reduziert, die Sicherheit der Dämme von Wasserkraftwerken verbessert und auch öffentliche Gebäude werden energetisch saniert. So fördert die KfW die Sanierung von Studentenwohnheimen in Tirana – dadurch wird auch hier der Energieverlust gesenkt und die Lebensbedingungen für die Studenten werden verbessert. Darüber hinaus arbeiten die albanischen Regierung und die KfW gemeinsam mit den anderen Gebern im Sektor an einer umfassenden Reform des Sektors. Durch die Investitionen sowie die Reform des Sektors werden die Rahmenbedingungen für Wirtschaftswachstum und Beschäftigung verbessert und Albanien bei der Annäherung an die EU zu unterstützt.
Trotz der guten wirtschaftlichen Entwicklung der albanischen Wirtschaft in den letzten Jahren ist die Arbeitslosigkeit weiterhin hoch. Gleichzeitig fehlen der Wirtschaft gut ausgebildete Fachkräfte. Hinzu kommt eine andauernde Land-Stadt Flucht, die Ballungszentren vor steigende Herausforderungen stellt. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen im ländlichen Raum bekommen oft nur unter erschwerten Bedingungen Kredite von den Banken, so dass sie nur schwer investieren und wachsen können und so wenig neue Arbeitsplätze schaffen.
Die Bundesregierung unterstützt über die KfW zum einen die Arbeitsangebotsseite über Stärkung der berufliche Aus- und Weiterbildung. Im Fokus steht dabei eine praxisnahe an den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes ausgerichtete Ausbildung. In einem ersten Schritt wird ein Berufsbildungszentrum nahe Tirana ausgebaut und gestärkt während parallel Optionen für weitere Investitionen in das Berufsbildungssystem untersucht werden. Über diese Investitionen soll die Ausbildung der Berufsschüler verbessert und ihre Beschäftigungsfähigkeit erhöht werden, was ihre Chancen auf gut bezahlte Arbeit verbessert.
Zum anderen unterstützt die KfW die Arbeitsnachfrageseite. S0 wurde mit Mitteln der EU und der Bundesregierung der ländliche Kreditgarantiefonds aufgebaut, der es Banken ermöglicht, verstärkt Kredite an Klein- und mittlere Unternehmen zu vergeben. Durch die Investitionen werden Arbeitsplätze geschaffen und Beschäftigung gefördert.
Weiterführende Informationen
- Erfahren Sie in unserem Transparenzportal mehr über die Wirkung unserer Arbeit in Albanien
- Erfahren Sie mehr über unsere abgeschlossenen Projekte in den Evaluierungsberichten zu Albanien
- Welche Schwerpunkte das BMZ in Albanien setzt, finden Sie direkt auf den Seiten des Ministeriums
- Auf den Seiten des Auswärtigen Amtes finden Sie ausführliche Landesinformationen zu Albanien
Kontakt vor Ort
KfW Office Tirana
Direktor KfW-Büro: Björn Thies
Rr. "Skenderbej", 21/1
Tirana
Albanien
Telefon: +355 42 22 78 69
Fax: +355 42 23 38 79