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Albanien
Wirtschaftliche Entwicklung auf dem Weg nach Europa

Albanien war bis Ende der 1980er Jahre von einer jahrzehntelangen Diktatur geprägt. Deutschland unterstützt die Transformation des Landes seit 1988. Seitdem hat sich Albanien sozial und wirtschaftlich spürbar positiv entwickelt. Im Jahre 2014 wurde das Land Beitrittskandidat für die EU. Seit Beginn der Zusammenarbeit wurden Projekte mit ca. 1,2 Mrd. EUR über die KfW gefördert. Anfangs standen die unmittelbare Armutsbekämpfung und Nothilfe im Fokus der Zusammenarbeit. Inzwischen fördert die KfW auch eine nachhaltige und effiziente Energieversorgung sowie den Bereich Stadtentwicklung und wichtige Rahmenbedingungen für den wirtschaftlichen Aufschwung und die Bekämpfung der Armut. Die KfW ist vor allem im Energiesektor aktiv – z. B. bei der Unterstützung der Energiesektor-Reform, Stromübertragung und -verteilung, Energieeffizienz und erneuerbare Energien, bei der kommunalen Infrastruktur (Wasser, Abwasser, Abfall) und im Bereich nachhaltige Wirtschaftsentwicklung (Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen sowie der beruflichen Aus- und Weiterbildung).
Albanien produziert weit über 90 % seiner Elektrizität mit Wasserkraft. Seit einigen Jahren schwanken die Niederschlagsmengen jedoch stark, so dass die Leistung der Kraftwerke bei wenig Regen nicht ausreicht und Strom teuer importiert werden muss. Daher will Albanien zum einen seine Stromnetze in die Nachbarländer ausbauen, um genügend Kapazitäten für den Stromimport zu haben, aber auch um bei vollen Wasserspeichern Strom exportieren zu können. Darüber hinaus will Albanien die noch nicht ausgeschöpften Potentiale der Wasserkraft verstärkt nutzen. Die KfW unterstützt den Energiesektor in mehreren Bereichen, beispielsweise beim Ausbau der Hochspannungsnetze. Bereits 2011 wurde Albanien über eine Übertragungsleitung von Tirana nach Podgorica in Montenegro an das Europäische Hochspannungsnetz angebunden. Eine Verbindung zwischen Albanien und dem Kosovo ist fertiggestellt, eine dritte Verbindung nach Nordmazedonien befindet sich im Bau. Auch die Stromübertragung und -verteilung innerhalb Albaniens wird modernisiert, öffentliche Gebäude werden energetisch saniert. So fördert die KfW z. B. die Sanierung von Studentenwohnheimen in Tirana. Darüber hinaus arbeiten die albanische Regierung und die KfW an einer umfassenden Reform des Sektors. Dadurch werden die Rahmenbedingungen für Wirtschaftswachstum und Beschäftigung verbessert und Albanien bei der Annäherung an die EU unterstützt.
Obwohl Albanien über ausreichend Wasserressourcen verfügt, erhalten die Menschen in einigen Städten zum Teil nur zwei Stunden Trinkwasser am Tag. Außerdem existiert kaum eine geordnete Abwasserentsorgung. In ländlichen Regionen ist die Lage noch prekärer. Der Grund dafür ist die häufig marode Infrastruktur. Nicht einmal 40 % des Abfalls werden eingesammelt und dieser wird teilweise unorganisiert auf wilden Deponien entsorgt. Im Auftrag der Bundesregierung unterstützt die KfW die Modernisierung dieser kommunalen Infrastruktur. Deutschland ist derzeit der größte bilaterale Geber auf dem Gebiet ("lead donor").
Darüber hinaus hilft die KfW dem Land bei der Entwicklung nationaler Masterpläne für den Wasser-, Abwasser- und Abfallsektor. Damit verfügt Albanien über ein in der Region einmaliges Instrument, um Bedarfe zu ermitteln und sachbezogene Investitionsentscheidungen zu treffen. Kernelement für KfW geförderte Investitionen ist ein Leistungskonzept, das den Versorgungsunternehmen finanzielle Mittel in Aussicht stellt, sofern sie bestimmte Mindestanforderungen erfüllen.
Trotz der guten Entwicklung der albanischen Wirtschaft in den letzten Jahren ist die Arbeitslosigkeit weiterhin hoch. Gleichzeitig fehlen gut ausgebildete Fachkräfte. Hinzu kommt eine andauernde Land-Flucht, die die Ballungszentren vor steigende Herausforderungen stellen. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen im ländlichen Raum bekommen oft schwerlich Kredite von den Banken, was die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen blockiert.
Die Bundesregierung unterstützt über die KfW zum einen die Arbeitsangebotsseite durch die Stärkung der beruflichen Aus- und Weiterbildung. In einem ersten Schritt wird ein Berufsbildungszentrum nahe Tirana ausgebaut, während parallel Optionen für weitere Investitionen in das Berufsbildungssystem untersucht werden. Die Investitionen verbessern die Ausbildung der Berufsschüler und ihre Chancen auf gut bezahlte Arbeit. Komplementär dazu werden regionale Ansätze zur Förderung der Ausbildung auch auf Albanien ausgerichtet.
Zum anderen unterstützt die KfW die Arbeitsnachfrageseite. So wurde mit Mitteln der EU und der Bundesregierung der ländliche Kreditgarantiefonds aufgebaut, der es Banken ermöglicht, verstärkt Kredite an kleine und mittlere Unternehmen zu vergeben. Durch die dadurch möglichen Investitionen werden Arbeitsplätze geschaffen und dauerhafte Beschäftigung gefördert.
Weiterführende Informationen
- Erfahren Sie in unserem Transparenzportal mehr über die Wirkung unserer Arbeit in Albanien
- Erfahren Sie mehr über unsere abgeschlossenen Projekte in den Evaluierungsberichten zu Albanien
- Welche Schwerpunkte das BMZ in Albanien setzt, finden Sie direkt auf den Seiten des Ministeriums
- Auf den Seiten des Auswärtigen Amtes finden Sie ausführliche Landesinformationen zu Albanien
- Erfahren Sie mehr über die RCGF, die Rural Credit Guarantee Foundation
Kontakt vor Ort
KfW Office Tirana
Direktor KfW-Büro: Brit Horschke
Rruga "Asim Zeneli" No. 6/10
Tirana
Albanien
Telefon: +355 44 54 25 21
Fax: +355 44 54 25 19