Tipp: Aktivieren Sie Javascript, damit Sie alle Funktionen unserer Website nutzen können.

Tadschikistan
Klimawandel und Bevölkerungswachstum als Herausforderungen

Nach der Krise der 1990er Jahre, die durch den Zusammenbruch der Wirtschaft und einen verheerenden Bürgerkrieg ausgelöst wurde, hat Tadschikistan zwischen den Jahren 2000 und 2019 bemerkenswerte Fortschritte gemacht: Die nationale Armutsquote konnte von 83 auf 27 Prozent gesenkt werden. Jedoch bleibt das Land mit seiner überwiegend jungen und rasant wachsenden Bevölkerung - 60 Prozent der Menschen sind unter 28 Jahren - einer 1.400 Kilometer offenen Grenze mit dem instabilen Afghanistan und begrenzten Beschäftigungsmöglichkeiten die ärmste Nation in Zentralasien.
97 % des Territoriums sind bergig, nur sieben Prozent sind landwirtschaftlich nutzbar. Dennoch leben die meisten Tadschiken auf dem Land. Die KfW unterstützt Tadschikistan derzeit dabei, die Folgen des Klimawandels zu bekämpfen, das Gesundheitssystem zu verbessern und ein funktionierendes Finanzwesen aufzubauen. Außerdem wird mit Unterstützung der EU der Bau eines Wasserkraftwerkes gefördert.
Im Zuge der Reformstrategie „BMZ 2030“ beendet das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit mit Tadschikistan. Abgesehen von den noch laufenden Projekten und Maßnahmen sind keine weiteren Zusagen geplant.
Für die nachhaltige Entwicklung Tadschikistans ist der Privatsektor mit den kleinen und mittelständischen Unternehmen, aber vor allem Kleinst- und Familienunternehmen von enormer Bedeutung. Um sie zu fördern, setzt sich die KfW für die Entwicklung des Finanzsystems ein. Dafür hat sie sich an der Gründung zweier Mikrofinanzbanken beteiligt. Zudem hilft sie weiteren privaten Mikrofinanzinstituten und Banken, ihr Geschäft gezielt auf Kleinst-, Klein- und mittlere Unternehmen im ländlichen Raum auszurichten und die Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse sowie die entsprechenden Wertschöpfungsketten zu finanzieren. Mit der Finanzierung von Wohnraum möchte die KfW Haushalte mit mittlerem und niedrigem Einkommen bei den dringend erforderlichen Investitionen in Hausbau, Renovierung und Energieeffizienzmaßnahmen unterstützen, um die Lebensbedingungen der Familien zu verbessern und ihre Altersvorsorge zu sichern.
Der Gesundheitssektor ist von großen Defiziten geprägt. Deshalb ist eine bessere Gesundheitsversorgung eine zentrale Aufgabe der KfW Entwicklungsbank in Tadschikistan. Die Gewährleistung einer angemessenen Gesundheitsversorgung der Bevölkerung stellt das Land vor großen Herausforderungen. Ein Großteil der Gesundheitskosten muss privat bezahlt werden, was besonders Familien mit niedrigem Einkommen schwerfällt. Die Mütter- und Säuglingssterblichkeit ist immer noch hoch, ebenso die Zahl der mit Tuberkulose infizierten Menschen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass zwischen fünf und 15 % aller Neuerkrankten und zwischen einem Viertel und fast der Hälfte aller Wiedererkrankten von der deutlich schwieriger zu behandelnden multiresistenten Tuberkulose (TB) betroffen sind. Um die Verbreitung einzudämmen, muss die Infektion früh erkannt und behandelt werden. Deshalb hilft die KfW Entwicklungsbank dabei, ein landesweites TB-Programm umzusetzen. Eine besondere Rolle spielt hierbei das nationale TB-Krankenhaus Macheton. Außerdem ist der Neubau des TB-Oblast-Krankenhauses in Kulab in Planung. Seit 2010 unterstützt die KfW Entwicklungsbank die Umsetzung der nationalen Gesundheitsstrategie. Sie finanziert die Modernisierung von einem nationalen und zwei regionalen TB-Krankenhäusern. Außerdem wird der Bau bzw. die Rehabilitierung von zwei Oblast- und vier Distriktkrankenhäusern für die Gesundheitsversorgung von Mutter und Kind sowie der Notfallmedizin unterstützt.
Weiterführende Informationen
Kontakt vor Ort
Direktor KfW-Büro: Dr. Andreas Schneider
KfW Office Duschanbe
N. Huvaidulloev Street 2\1
Jaihun Business Center, 3. Floor
734049 Duschanbe
Tadschikistan
Telefon: +992 44 600 68 23
Fax: +992 44 600 52 04