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SDG 4 – Hochwertige Bildung

Das Einmaleins von Entwicklung

„Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung – keine Bildung.“ Diese Erkenntnis von John F. Kennedy erlangt derzeit auf traurige Weise neue Realität: Für etwa 90 % aller Kinder und Jugendlichen ist nach UN-Angaben wegen der Corona-Pandemie mindestens ein Teil ihres Unterrichts ausgefallen. Und das hat mit Sicherheit einen Preis. Welche Auswirkungen die Schulunterbrechung auf ihr persönliches Leben und auf die sie umgebenden Gesellschaften hat, lässt sich noch nicht genau absehen. Experten sprechen jedoch bereits von einer Corona-Generation, die hier heranwächst bzw. nicht gezwungen sein sollte, unter solchen Bedingungen heranzuwachsen. Denn Bildung ist ein wichtiger und unabdingbarer Baustein für den Fortschritt von Ländern und den dort lebenden Menschen; daran besteht kein Zweifel: Sie ist gewissermaßen das Einmaleins von Entwicklung.

Nur wer lesen und schreiben kann, wer weiß, wie Computer funktionieren, wer sich neues Wissen erschließen und kommunizieren kann, findet sich in der Welt des 21. Jahrhunderts zurecht. Das gilt für Industrieländer, wo die Digitalisierung bereits in nahezu alle Lebensbereiche Einzug gehalten hat. Aber es gilt genauso für Entwicklungsländer. Dort liegt gerade ein Teil des Entwicklungspotenzials im Einsatz neuer Technologien, zum Beispiel im Sektor Energie, oder in Effizienzgewinnen zum Beispiel in der Landwirtschaft. Ohne (Aus)Bildung und lebenslanges Lernen sind solche Effizienz- und Technologiesprünge nicht zu bewältigen.

Doch der Nutzen von Bildung geht weit über den wirtschaftlichen Aspekt hinaus: Demokratien brauchen aufgeklärte Staatsbürgerinnen und Staatsbürger, die sich unabhängig informieren und eigene Meinungen bilden. Erst dann können sie die ihnen zugedachte Rolle ausfüllen und an politischen Prozessen partizipieren. Und schließlich profitieren Menschen persönlich von einer guten Ausbildung, von einer „hochwertigen Bildung“, wie es im SDG 4 offiziell heißt. Weil sie ihnen ein Tor zu neuen Möglichkeiten öffnet, im Job und privat, allein und mit anderen. Der Wert von Bildung kann mithin gar nicht hoch genug eingeschätzt werden; umgekehrt bringt ein Wegfall von Bildungschancen und -möglichkeiten große materielle und ideelle Verluste mit sich.

Die Förderung von Bildung ist ein Schlüsselbereich der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Allein 2022 hat die KfW gut 435 Mio. Euro an neuen Zusagen getätigt, die hochwertige Bildung als Haupt- und Nebenziel verfolgen. Sie unterstreichen mithin die Auffassung der KfW, dass Bildung in jeder Lebenslage von unschätzbarem Wert ist und gerade, wenn es schwierig wird, nicht vernachlässigt werden sollte. Dass es in Pandemie-Zeiten zum Teil nicht anders geht und ging, ist als Ausnahme zu betrachten und sollte nur die Regel bestätigen. Die Weltgemeinschaft muss sich in den kommenden Monaten und Jahren weiter entschieden dafür einsetzen, dass durch Corona keine „verlorene Generation“ heranwächst.

„Eine globale Bildungskrise“

Interview mit Prof. Dr. Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission über die Folgen von Corona für den Bildungssektor und warum es hier ein Nord-Süd-Gefälle gibt.

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In Kenia bleibt talentierten Kindern, insbesondere Mädchen, ein höherer Bildungsabschluss oft verschlossen. Das Stipendienprogramm „Wings-to-fly“ ermöglicht benachteiligten Jugendlichen den Abschluss der Sekundarschule als Grundstein für eine anspruchsvollere weiterführende Berufsausbildung und damit für einen sicheren und angemessen bezahlten Job. Im Interview spricht Dr. James Mwangi, Initiator des Programms, darüber, wie „Wings-to-fly“ entstand und wie es heute vielen Jugendlichen Flügeln verleiht.

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Der Beitrag der KfW zu SDG 4

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