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SDG 14 – Leben unter Wasser

Herausforderung Meeresschutz

Anfang 2020 haben britische Forscher zu einem ungewöhnlichen Mittel gegriffen: Sie tauften eine neu entdeckte Flohkrebs-Art „Eurythenes plasticus“, weil sie in seinem Körper Plastik gefunden hatten. Entdeckt haben die Wissenschaftler der Newcastle Universität diese Spezies an einem der tiefsten Punkte der Erde, im Marianengraben. Der Fund zeigt: Selbst dort reichern Lebewesen Plastik an. Um auf den Zustand der Meere und die erschreckenden Folgen der Plastikflut aufmerksam zu machen, integrierten die Forscher das Wort Plastik in den Namen der Krebsart. Damit wollten sie ein starkes Zeichen gegen Meeresverschmutzung setzen.

Denn die Weltmeere stehen aus vielerlei Gründen stark unter Druck: Sie werden verschmutzt, vermüllt, überfischt, ihr Artenreichtum ist massiv beeinträchtigt. Mangrovenwälder, Seegraswiesen und Korallenriffe gehen in atemberaubender Geschwindigkeit verloren. Und der Klimawandel belastet die Ozeane noch zusätzlich.

Dabei leistet das Ökosystem Meer unschätzbare Dienste. Ohne die Weltmeere wäre ein Leben auf der Erde in seiner heutigen Form nicht möglich. Sie regulieren das Klima, produzieren etwa die Hälfte unseres Sauerstoffs und speichern einen großen Teil der CO2-Emissionen. Auch die zusätzliche Wärme, die durch den menschengemachten Treibhauseffekt entsteht, nehmen sie zum weit überwiegenden Teil auf. Außerdem beherbergen sie die größte Artenvielfalt unseres Planeten und spielen für die Welternährung eine herausragende Rolle. Sie liefern Rohstoffe, dienen als Handelswege und schließlich auch als Quell der Erholung. Marine Ökosysteme sind unersetzbar.

Deutschland gehört zu den engagiertesten Gebern im Meeresschutz weltweit. Die KfW fördert im Auftrag der Bundesregierung sowohl den Erhalt mariner Biodiversität als auch eine nachhaltige Fischereiwirtschaft und eine geregelte Abfallwirtschaft. Die Zusagen, die einen Beitrag zur Erreichung des SDG 14 leisten, lagen 2022 bei rund 108.000 Mio. Euro.

Um den Meeresschutz noch wirksamer zu gestalten, hat die KfW auch verschiedene internationale Fonds im Auftrag der Bundesregierung gegründet, die in ihrer Art jeweils einmalig sind: Mit dem „Blue Action Fund“ (BAF) unterstützt die KfW Nichtregierungsorganisationen, damit diese ihre Arbeit im Meeresschutz vor Ort ausweiten können. Gefördert werden Vorhaben in allen Weltgegenden, die neue Schutzgebiete einrichten, bestehende vergrößern oder besser managen und die Lebensbedingungen von örtlichen Gemeinden durch nachhaltige Praktiken verbessern und auf Dauer sichern.

Mit der „Clean Oceans Initiative“ (COI) hat die KfW im Jahr 2018 zusammen mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) und der französischen Entwicklungsagentur AFD eine Initiative gegen die Meeresvermüllung in Entwicklungs- und Schwellenländern ins Leben gerufen. 2 Mrd. Euro sollten bis 2023 bereitgestellt werden, um den Eintrag von Plastikmüll in die Weltmeere zu vermindern. Dieses Ziel ist bereits erreicht; bis September 2022 wurden mehr als 2,1 Mrd. Euro zugesagt. Im Fokus der Initiative stehen Vorhaben der Abwasserreinigung und Abfallentsorgung sowie der sogenannten Regenbewirtschaftung, die verhindert, dass Plastikmüll bei Starkregen in Flüsse und Meere gespült wird. Das Geld fließt zum Beispiel in Projekte in Südafrika, Ägypten, Indonesien, Benin und Indien. Mittlerweile sind der COI noch drei weitere Entwicklungsbanken beigetreten: die ICO aus Spanien (Instituto de Crédito Oficial), die CDP aus Italien (Cassa Depositi de Prestiti) sowie die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD). Der nun größere Kreis an beteiligten Institutionen beschloss – nicht zuletzt aufgrund des Erfolgs der Initiative und der Dringlichkeit in der Sache – die Initiative bis 2025 zu verlängern und das Ziel vorzeitig von 2 auf 4 Mrd. Euro zu verdoppeln. Die KfW unterstützt mit gut 600 Mio. Euro 18 der derzeit 60 COI-Vorhaben.

Auch am „Caribbean Biodiversity Fund“ (CBF) ist die KfW beteiligt. Sein Radius ist auf die Karibik beschränkt, aber in dieser für die Artenvielfalt so wichtigen Region hilft er mit langfristiger Finanzierung dabei, Schutzgebiete auszuweiten und zu stärken.

Seit 2019 unterstützt die KfW außerdem den „Sustainable Ocean Fund“ (SOF). Der Fonds fördert kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der so genannten „Blue Economy“ – Unternehmen, die den Ozean nachhaltig nutzen und damit dessen Biodiversität erhalten und schützen.

Im Juni 2021 hat die KfW für Finanzierungen im Rahmen der Finanziellen Zusammenarbeit (FZ) die „Sustainable Blue Economy Finance Principles“ unterzeichnet, um ihr Engagement für den Meeresschutz zu bekräftigen und weiter auszubauen. Wir arbeiten an einer SDG 14-Filterfunktion innerhalb unserer Projektdatenbank, um die Zugänglichkeit von marinen Portfolioinformationen und die Berichterstattung des Umsetzungsfortschritts der Prinzipien zu verbessern (analog des Prinzips 7). Perspektivisch wollen wir dies auch für die Datenbank der Evaluierungsberichte ermöglichen.

Schutzfläche so groß wie Deutschland

Vor fünf Jahren hat die KfW einen neuen und innovativen Fonds zum Meeresschutz gegründet. Damit leistet sie im Auftrag der Bundesregierung einen Beitrag zum Erhalt gefährdeter Fischpopulationen und der Ozeane. Was der Blue Action Fund seither erreicht hat, darüber spricht KfW Stories mit seinem Exekutiv-Direktor Markus Knigge.

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Plastikmüll in den Meeren – gemeinsam handeln!

Was können wir tun, damit die Ozeane wieder sauber werden? Die KfW hat eine Idee, die Clean Oceans Initiative – und handelt!

Film abspielen (2:54 min.) auf Youtube

Der Beitrag der KfW zu SDG 14

Biodiversität

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Clean Oceans Initiative

Die Mitglieder der Clean Oceans Initiative (COI) wollen ihre Anstrengungen zum Schutz der Meere weiter ausbauen. Dafür haben sie ihre Zielmarke von 2 auf 4 Mrd. EUR verdoppelt.

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